Donnerstag, 27. Dezember 2012

Sternchenhimmel

Carl Hiaasen
Manhattan Verlag

Ein künstlich geschaffener Star. Ein Popsternchen, welches nicht singen kann, aber durch ihre Eltern und den Promoter als Marke aufgebaut. Doch die Haltbarkeit ist entsprechend begrenzt. Cherry Pye hat nichts anderes kennengelernt, als Star zu sein, Launen zu haben und dafür bekümmert zu werden. Ihren Willen durchzusetzen und egal was kommt, Spaß haben zu wollen. Doch weiß sie überhaupt, was Spaß bedeutet? Für sie sind es Party, Alkohol und Drogen. Eine Mixtur, die ihrer Karriere nicht gerade zuträglich ist. Hier müssen ihre Eltern, der Promoter und die PR-Zwillinge immer wieder eingreifen und ausbügeln. So werden Geschichten erfunden und mittels einer verpflichteten Doppelgängerin, die Schauspielerin Ann DeLusia, für die Medien handhabbar und erlebbar gemacht. Doch dann passiert das Unerwartete. Ann wird von einem Paparazzo entführt, der überzeugt ist, mit Cherry die Erfüllung seiner Träume gefunden zu haben. Das Drama beginnt.

Carl Hiaasen ist 1953 geboren und beim »Miami Herald« in Florida als Journalist tätig. Für ihn sind Themen wie Umweltschutz, Politik- und Wirtschaftsverfilzung, Verbrechen sowie Korruption und Umweltzerstörung eine Herzensangelegenheit. Daher sind sie auch in den Werken des Autors immer wieder Grundtenor. Seine Gesellschaftskritik umfasst besonders die Gedankenlosigkeit, die Leichtgläubigkeit, den Machthunger und die Skrupellosigkeit sowie die Profitgier der Menschen.

Teilchen für Teilchen setzt Hiaasen seine Geschichte zusammen. Gedanken puzzeln sich wie Bilder aneinander. Immer wenn man denkt, man kommt dem Zusammenhang der Handlung näher, nimmt das Geschehen eine andere Richtung. Selbst dann, wenn man die eine oder andere Anekdote voraussieht, wartet Carl Hiaasen mit einer Überraschung auf.

Seine Ausdrucksweise ist unkonventionell, salopp. Seine Dialoge sind voller Ironie, die Handlungsweise zynisch. Mit seinen ungezwungen Worten verweist er auf die Wunden der Gesellschaft. Trotz des ernsten Hintergrunds kann man sich des Lachens oft nicht erwehren. Schnell ist es gelesen, doch lange wirkt es nach.

Ein absolutes MUSS, nicht nur für jedes Buchregal.

Montag, 10. Dezember 2012

Die macht der Disziplin

Wie wir unseren Willen trainieren können

Roy Baumeister & John Tierney
Campus-Verlag

Erfolgreich ist nur der, der Selbstdisziplin besetzt und entsprechend zielgerichtet handelt. Das wissen wir. Also ist eine Zielsetzung Bedingung für Erfolg? Oder doch der Weg zum Ziel?
Auf der Suche, nach eigener besserer Organisation und Disziplin, fiel mir das Buch von Roy Baumeister und John Tiernes in die Hände.
Selbstdisziplin - wie kann man diese erlangen? Der Gedanke ließ mich nicht mehr los.

Roy Baumeister - Psychologie-Professor der Florida State University - und John Tierney - Wissenschaftskolumnist der New York Times - geben einen tiefen Einblick in die Psyche des Menschen. Zahlreich aufgeführte Experimente zeigen wie und warum unser Wille so funktioniert, wie wir es erleben. Unser Wille ist eine Art Muskel. Er kann erschlaffen, doch man kann ihn auch trainieren! Das macht Hoffnung.

Doch was genau ist eigentlich Willensstärke?
Wenn ich stark motiviert bin etwas zu erledigen, dann benötige ich sie nicht. Alles geht wie von selbst. Also ist Willensstärke die Kraft, die ich benötige, wenn ich nicht oder zu wenig motiviert bin, etwas zu erledigen?
Für Routinetätigkeiten benötige ich keine Willenskraft. Diese führe ich mal eben so aus. Oder nehmen Routinearbeit die Motivation? Ein schwieriges Thema, das viele Wissenschaftler bereits untersucht haben. Immer noch bieten sie alles auf, um einer Klärung wirklich nahe zu kommen.

Was haben nun Radieschen mit Disziplin zu tun? Warum sind Entscheidungen oft so schwierig? Was bedeuten Empathie und Selbstverpflichtung? Der Scheißegal-Effekt, das Gehirn auf Autopilot und Rettungsanker sowie Leuchttürme, sind Themen, die Roy Baumeister und John Tiernes tiefer beleuchten und dabei hilfreiche Anleitungen geben, das eigene Handeln zu überdenken.

Roy Baumeister und John Tierney geben Empfehlungen für einen festeren, stärkeren Willen – Ernährung, genug Schlaf, realistische Ziele setzen – kurz- und längerfristige.
„Aber während eine Henne zufrieden auf ihren Eiern sitzt, leiden die Menschen, wenn sie zu viele widersprüchliche Ziele verfolgen und deshalb keines davon erledigen und stattdessen nur tatenlos herumsitzen.“
Jeder einzelne aufgeführte Tipp, seine Selbstdisziplin – oder besser: Willenskraft - zu stärken birgt eine reelle Chance.

Das Kapitel: „Vom Selbstbewusstsein zum Narzissmus“ ist sehr interessant. Ein Spiegel unserer Gesellschaft oder was machen wir falsch? Ein wenig erschreckend, wenn ich das Ergebnis unseres Handelns heute sehe. Doch sind diese vermeidbar oder nur Extreme? Wird morgen nicht etwas anderes entdeckt, das diesem widerspricht?

Für mich stand bisher fest, Ziellosigkeit ist das Ergebnis von zu geringem Selbstbewusstsein. Bei „Deutschland sucht den Superstar“ - zum Beispiel - sieht man, was übertriebenes oder falsches Selbstbewusstsein anrichten kann.
Mit jeder Seite die ich verschlang, gelangte ich zu neuen Blickwinkeln.

Was mich sehr erfreute, war die Sichtweise der Autoren über Videospiele. Bisher werden sie meist verteufelt. Doch nicht jedes Spiel macht aggressiv oder stiftet gar zum Amoklauf an.
Gerade Videospiele erfordern Kompetenze, die unsere Kinder und Jugendlichen wirklich brauchen.
Sie müssen konzentriert arbeiten, komplizierte Regeln lernen, präziese Schritte machen, sich klare und erreichbare Ziele setzen. Dabei erhalten sie sofortiges Feedback und Motivation. Damit sie das Spiel bis zum Ende durchlaufen können, müssen sie es immer wieder versuchen. Also lernen, umsetzen, scheitern, üben und am Ende können sie siegen.
„Wer Erfolg haben will, muss bestimmte Voraussetzungen mitbringen – und die Disziplin haben, es wieder und wieder zu versuchen.“
Es ist eben doch alles Medizie – in den richtigen Dosen!

Mit weniger Aufwand mehr erreichen, das wollen wir alle. Der eine arbeitet besser kurz vor der Deadline, der andere arbeitet strikt seine To-do-Liste ab.
Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn am effektivsten ist.
Oft sind es die einfachsten Hilfsmittel, die mich erstaunten und die ich in mein Leben übernehme. Zum Beispiel: Nichts tun und andere Tricks.
Besser kann ich Kinder und Jugendliche nicht dazu motivieren, doch bei meinen Medienprojekten mitzuarbeiten.

Für mich war dieses Buch ein echter Gewinn. Entscheiden Sie selbst!

Montag, 19. November 2012

Videomotive sehen und gestalten

Wilfried Strauß
Schiele & Schön

Beireits viele Bücher über das Thema Filmen hat Wilfried Strauß erfolgreich verfasst und zahlreiche Artikel geschrieben. Er ist Herausgeber des Internet-Magazins strauss-online.de.  

In seinem Buch Videomotive sehen und gestalten, zeigt er wie einzelne Motive zu einem interessanten Film werden. „Es  sind Tipps und Anregungen, die auch den Blick aufs Detail schärfen…“

Filme für die Familie erstellen, die sowohl Erinnerung sind als auch Spaß bringen, anstatt einschläfernd zu wirken. Das ist das Ziel des Autors. Es werden einige Situationen vorgestellt, die sich für ein Erinnerungsvideo anbieten. Darunter sind Familiengeschichten, wie auch Hobbyfilme.
Anhand der Beispiele zeigt der Autor, wie ein Film geplant werden sollte und am Besten durchgeführt werden kann. Die Hinweise auf das Grundlagenwisser der Filmerstellung sind dabei sehr wichtig. Hervorgehoben werden immer wieder: der Weisabgleich, Licht und Schatten, das Scharfstellen, der goldene Schnitt, die Motivauswahl und Komposition. Mit diesen Themen sollte man sich unbedingt näher befassen, wenn man einen Film produzieren will. Auch wenn dieser „nur“ für die Familie gedacht ist.
Toll find ich, dass die Filmgestaltungsregeln anhand praktischer Details erläutert werden. So kann der Videofilmer dies sehr gut nachvollziehen. Beachtet man die Richtlinien und Empfehlungen des Autors, kann man einen wirklich guten Film erstellen.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob die gewählten Beispiele für junge Leute interessant sind. Vielleicht für die Generation 60+?
Meineserachtens gestalten die heutigen Videofreunde anders in Bild und Geschichte. Was man sehr schön auf Youtube verfolgen kann.
Die Schreibweise von Wilfried Strauß wirkt sehr antiquiert. Als ich die erste Bildbeschreibung (Seite 4 „Begleiten Sie Ihre Gattin beim Einkauf.“) las, lag das Buch einige Zeit in der Ecke, ehe ich mich durchringen konnte den gesamten Inhalt zu entdecken.

Mein Fazit: Die Darstellung einfacher Themen mag ungewohnt sein, doch genau in dieser liegt der Reiz. Für mich ist dieses Buch durchaus zu empfehlen.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Katze * Deutsch / Deutsch * Katze

Nina Puri
Langenscheidt

Nina Puri ist gebürtige Engländerin. Sie studierte Geschichte, Anglistik und Politologie an der Universität Köln. Nach dem Grafik-Design-Studium arbeitete Sie unter anderem als Cartoon-Illustratorin, Texterin/Kreativdirektorin. Seit 2007 hat sie mehrere Bücher veröffentlicht.
Katze * Deutsch / Deutsch * Katze zeigt, wie sich eine Katze bei Ihnen heimisch fühlt. Puri geht den Themen nach:
  • „Was hat die Katze, wenn sie das heimische Sofa zu Konfetti verarbeitet oder auf Ihrem Gesicht schläft?
  • Wie bekommen Sie Flöhe, Holzleim und andere Katzen aus dem Fell Ihrer Katze?
  • Elementare Kommandos verstehen:
    ‚Her mit dem Futter!’, ‚Kraul mich!’ oder ‚Wach auf, es ist 5:30 Uhr!
  • Die Top-5-Methoden, wie Sie Ihre Katze erziehen – beziehungsweise Ihre Katze Sie.
  • Der ultimative Test: Sind Sie wirklich bereit für eine Katze?“
Diesmal kommt das Buch nicht im üblichen Langenscheidt-Design daher. Edler Bezug, der an das Fell einer roten Katze erinnert, umschließt die Seiten. Es macht schon beim Sehen lust auf’s Lesen.
Sorgfältig gewählt und gut gegliedert führen die einzelnen Kapitel von „Ich bekomme eine Katze“ bis „Katze und Urlaub“ durch ein Katzenbesitzerleben. Alles, was im Alltag mit einer Katze wichtig ist, hat Nina Puri fair bedacht und beleuchtet.
Ihr trockener Humor lässt nicht nur schmunzeln. Bestimmte Elemente werden Sie nie mehr vergessen. Unverblümt deckt Puri die Eigenarten der Katzen auf. Man sieht das Geschehen im Buch regelrecht vor sich. Haben Sie eine Katze oder kennen Sie sich mit deren Charakteren aus? Sie werden in diesem Buch einiges wiederfinden.

Die Illustrationen von Jörg Saupe verfehlen ihre Wirkung im Kontext des Buches nicht. Sie verschmelzen zu einer einzigartigen Liebesgeschichte.
Sehr schön ist auch der ultimative Test: „Sind Sie ein Katzenmensch?“ Allerdings war bei mir schon klar: Ich bin hoffnungslos in ein vollkommen durchtriebenes Exemplar verliebt.

Dieses kleine Büchlein erheitert mich immer wieder neu, auch ohne es erneut zu lesen. Verschenken Sie dieses Büchlein an alle Menschen die Erfahrungen mit Katzen gesammelt haben. Sie werden es Ihnen danken!


Mittwoch, 17. Oktober 2012

Überzeugen ohne Sachargumente

So gewinnen Sie andere für Ihre Meinung

Gudrun Fey
Walhalla Fachverlag

Gudrun Fey ist Rhetorik- und Kommunikationstrainerin, Rede- und Mediencoach. Sie ist bekannt durch ihren motivierenden Seminar- und Vortragsstil. 2 Jahre Schauspielunterricht, ein Studium der Philosophie, der Linguistik und der Betriebswirtschaft erweitern ihre excelente Fachkompetenz.

„Tatsachen sprechen nicht – wie viele meinen – für sich.“ So beginnt Gudrun Fey ihr erstes Kapitel. Wie können Tatsachen eingesetzt werden! Wann entfalten sie ihre Wirkung als Argument! Wie entsteht Meinung! Diese Einführung ist ausschlaggebend – kann man auch ohne Sachargumente überzeugen?

Überzeugen = jemanden die Richtigkeit glaubhaft machen (wiktoionary.org)
Synonyme für „Überzeugen“ sind unter anderem: beeinflussen, bekehren, belehren, bewegen, einreden, erweichen, gewinnen, interessieren, mitreißen, überreden, umstimmen, beschwatzen oder einwickeln.
Dieser Ausschnitt zeigt die Komplexität des Themas, welches Gudrun Fey behandelt. Sie beschreibt jede Möglichkeit, einen Menschen zu überzeugen oder umzustimmen. Doch jeder Weg ist nicht unbedingt nutzbar oder auch richtig. Entscheiden muss hierbei jeder selbst.

Kennen Sie Topoi‘s? Sicher, jeder kennt Redensarten. Diese aber bewusst zur Argumentation einsetzen? Eine beeindruckende Art der Überzeugung. Eine Liste von Topoi‘s hat Fey - gegliedert nach Situation - bereitgestellt. Diese zu erweitern liegt bei jedem selbst.
Sehr interessant ist der Abschnitt: „Ohne eigene Überzeugung überzeugen.“ Leider ist es manchmal nötig. Für mich jedoch war dies bisher unmöglich, ohne mich dabei schlecht zu fühlen und dem Kunden gegenüber ein schlechtes Gewissen zu haben. Das zeigte sich natürlich in meinem Verhalten und der Kunde sah es. Gudrun Fey zeigt hier, dass durch einen Blick über den Tellerrand eine andere Sichtweise gefunden wird und ich mich so mit einem anderen Standpunkt identifizieren kann. Dann steht dem Überzeugen nichts mehr im Wege.
Die Arten der Überzeugungsarbeit zu lesen heißt nicht, diese sofort zu beherrschen. Dazu kommt die eigene Identität, denn nicht jeder Weg passt zu einem selbst. Demgemäß heißt es - auswählen und üben.
Gudrun Fey schreibt großteils sehr sachlich, ohne jede Emotion. Das ist sehr schade. Entsprechend ihrer Seminare habe ich mehr Emotionen und mehr Motivation in diesem Buch erwartet. Erst ab Kapitel 8 „Die bestmögliche Lösung finden“ wurde für mich das Lesen ein Erfolgserlebnis.

Als besonderes Highlight empfinde ich die kostenlose Beigabe des Buches als E‑Book. Auf diese Weise kann ich überall noch einmal das Eine oder Andere nachlesen. Ich gehe so bewusster in ein Gespräch oder eine Verhandlung.

Ich bin davon überzeugt, dass in diesem Buch jeder etwas für sich finden wird. Auch als Nachschlagewerk ist das Buch sehr effektiv gestaltet, denn bei einem einmaligen Durchlesen wird es wohl nicht bleiben.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Entdecke deine Stadt

Stadtsafari für Kinder

Anke M. Leitzgen & Lisa Rienermann
Beltz & Gelberg Verlag

Anke M. Leitzgen ist Journalistin und Autorin. Sie war Chefredakteurin von "miss VOGUE" und Autorin für Zeitschriften wie dem SZ-Magazin und dem ZEIT-Magazin. Für das Fernsehen hat sie als Drehbuchautorin gearbeitet und Dokumentationen gedreht. Lisa Rienermann ist Grafikerin, Fotografin und Illustratorin. Seit 2007 arbeitet sie freiberuflich in den Bereichen Art Direktion, Fotografie, Illustration und Kunst in Berlin und Köln.

In einer Stadt gibt es viel zu entdecken. Die unmittelbare Umgebung kann viele Abenteuer mit sich bringen! Häuser haben Gesichter, auf Straßen und Plätzen kann man vieles finden, was Geschichten erzählt. Was macht meine Stadt aus? Kann ich sie schöner machen? Fragen die man sich so vielleicht noch nie gestellt hat.

Die Autorinnen zeigen anhand vieler Beispiele und der Vorgabe bestimmter Ideen, wie die Kinder ihre Umgebung entdecken, ihre Plätze lieben lernen und selber gestalten können. Ganz nebenbei lernen sie das Stadt–ABC. Zum Beispiel Bauleitplan, Emission oder Spielleitplanung. Jede Seite motiviert, die Umgebung merk- und fühlbar zu erforschen. Sie entwickeln dadurch die Liebe zu ihrer Stadt und stärken soziale Kompetenzen.

Dieses Kinderbuch ist sehr leicht verständlich geschrieben. Die vielen Illustrationen wirken erklärend und animieren zum nachmachen. Ein eigenes Ideenbuch basteln, mein eigenes Stadtmuseum erschaffen oder die Stadt mit kleinen Fähnchen verändern. Es macht einfach Lust das Eine oder Andere auszuprobieren. Mit Foto oder Internet die Entdeckung festzuhalten und zu erweitern deckt die Wünsche der Kinder nach Nutzung der neuen medien ab. Immer mit hinweisen auf: das kannst du machen, das nicht und hier brauchst du deine Eltern. Je besser sich unsere Kinder in der Stadt zurechtfinden, umso selbstbewusster handeln sie. Sie wachsen in sich, entdecken ihre Freiheit und entwickeln das Miteinander. Selbst im Urlaub kann die ganze Familie so eine fremde Stadt viel intensiver und mit viel Spaß entdecken. Diese Ideen umgesetzt, bringen sie Spaß, Aktivität und neues Wissen.

Mein Fazit: Dieses Buch ist eine Schatzkiste.

 

Montag, 8. Oktober 2012

Schulentwicklung 2.0

Digitale Lern- und Arbeitswelt

Martin Kohn
BELTZ Verlag

Viel erfährt man nicht über Martin Kohn. Er ist Studiendirektor und Mitglied der Schulleitung eines Frankfurter Gymnasiums. Der TÜV-zertifizierte Internet- und Mediencoach der Bundesrepublik Deutschland Kohn unterstützt das Referat „Medien und Kulturelle Bildung“ im Hessischen Kultusministerium und ist als Experte für Erziehungsfragen für das Nachrichtenmagazin „Focus“ sowie als freier Redakteur für „LISA Schule & Familie“ und „Schule & Co.“ tätig. Über die Themen pädagogische, methodische und didaktische Nutzung von neuen und alten Medien führte er verschiedene Fortbildungsveranstaltungen durch.

Martin Kohn behandelt in diesem Buch alle Themen rund um WEB 2.0 in der Schule. Er beginnt mit: Verwaltung 2.0 – über Organisation 2.0, Unterricht 2.0, Hausaufgaben 2.0, Web 2.0 – bis hin zum Recht 2.0. Er behandelt einzelne Möglichkeiten, zum Beispiel digitaler Stundenplan, dessen Nutzung er detailliert beschreibt. Wichtig ist das Thema Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Schulen werden immer eigenverantwortlicher. Sie müssen entsprechend für sich werben, um genügend Schüler zu gewinnen. Genau wie ein kleines Unternehmen. Dabei ist die Homepage das Aushängeschild der Schule. Schaut man sich die einzelnen Webseiten der Schulen an, so gibt alles – von keinen bis zu sehr guten Seiten. Wichtig für Eltern und Schüler/innen sind die Aktivitäten der Schule, das Schulprogramm und natürlich auch die Leistungen der Schulen. Mehr als nur der digitale Vertretungsplan. Gibt es Partner, die ins Bot geholt werden können? Wie sieht das rechtlich aus? Ausführlich beschreibt Kohn die Planung des Projektes Schulhomepage.

Welche Unterstützung gibt es für Lehrer/innen, um den Schritt in die Welt 2.0 zu wagen? Wie können sie mit den neuen und alten Medien effektiv arbeiten? Welche landesweiten Förderprogramme gibt es für Medienprojekte? Wo wurden bereits Pilotprojekte durchgeführt? All die Fragen, die entstehen, beim durchspielen der Web 2.0 Arbeit, beantwortet Martin Kohn in seinem Buch.Können Schulen diesen Weg jetzt gehen?
Kohns Buch ist inhaltlich sehr umfangreich. Normalerweise müssten Schulen nun nur noch danach handeln. Leider fehlt mir hier die Aktivierung, die Motivation dazu. Er schreibt sehr sachlich und immer wieder mit muss! Ich kam mir da so einwenig belehrt vor. Der Satz im Ausblick: „Die Schule 2.0 der Wissens- und Informationsgesellschaft wird sich den neuen Herausforderungen, aber auch den Chancen und Möglichkeiten, die die neuen Medien bieten, nicht verschließen.“ klingt gut, doch auch hier ist das übermittelnde Gefühl eher negativ. Sehr schade.

So wie das Lernen an manchen Schulen aussieht, hätte ich nicht gedacht, dass eine solche Denkweise bei den Ministerien vorherrscht. Dieses Buch ist richtungsweisend für alle Schuldirektoren/innen. Es ist auch eine große Unterstützung für den Weg in die Schule 2.0.

Mittwoch, 26. September 2012

Touch it

Teilnehmer emotional berühren – der Schlüssel zum Trainingserfolg

Barbara Messer und Sandra Masemann
managerSeminare

Barbara Messe – Spezialistin für Train the Trainer, Kommunikation, Unternehmenstheater, Körpersprache sowie Improvisation und Storytelling. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungen runden ihr Können ab.
Sandra Masemann - Spezialistin für Train the Trainer, Change-Prozesse, Führungsarbeit, Moderation von Großgruppen und Resilienz.
Seit 2006 sind sie als Duo im Bereich Training, Beratung und Coaching unterwegs. Zusammen zeigen sie lebhaft und begeisternd, wie Trainerarbeit aussehen kann.

Wir lernen am leichtesten, wenn wir mit dem aufzunehmenden Wissen positive Emotionen verbinden. Kein Geheimnis. Schon Maria Montessori und Vera F. Birkenbihl zum Beispiel erläuterten dies in ihren Arbeiten.
Barbara Messe und Sandra Masemann zeigen in ihrem Buch, wie dies nun auf Trainings übertragen werden kann, wie Teilnehmer emotional berührt werden können. Ein Thema, welches in der letzten Zeit immer wieder auch in den Medien aufgegriffen wird.
Gerade für Trainings ist es wichtig emotional zu berühren. Die Trainings finden oft nur in einem kurzen Zeitraum statt und sollen effektive und nachhaltige Erfolge erzielen. Messer und Masemann vermitteln neue Erkenntnisse und altes Wissen in neuem Kontext. Sie schildern in ihrem Buch sehr anschaulich, was unser Gehirn benötigt und wodurch es blockiert wird. Schon dieses Wissen allein macht deutlich, wie wichtig Touch-Momente in der Arbeit eines/r Trainers/in sind.
Über die Darstellung der Kellerkinder kommen die Autorinnen zur Persönlichkeitsbildung - menschlicher und sympathischer werden, Vertrauen aufbauen, die eigene Kreativität weiterentwickeln.
Sicher wurde vieles bereits publiziert, doch der Gesamtkontext ermöglichte es mir immer wieder neue Gedanken zu verfolgen und Ideen zu entwickeln.
Sehr anschaulich werden Touch-Momente im Training erläutert. So explizit auseinandergenommen – einzeln betrachtet als: Gefühle, Werte und Bedürfnisse – eröffneten das Autorinnenteam mir eine erweiterte Sichtweise.
Sehr gut kamen bei mir die persönlichen Tipps und Meinungen von Barbara Messe und Sandra Masemann an. Die Platzierung dieser zusätzlich am Rand des Textes erfüllen den Tatbestand der Wiederholung, fördern so das verinnerlichen der Themen.

Die Autorinnen zeigen in ihrem Buch ihre eigene Trainingswelt. Eine Welt voller Clowns mit allem Ernst, voller Gefühl und Suggestion, voller Zauber und Erkenntnissen. Eine Welt, wo Maximales ermöglicht wird. Die lebhafte und ansprechende Darstellungsart des Wissens macht neugierig, aufmerksam und spaß. Beim Lesen wurde ich angeregt mitzumachen und nachzuahmen. Optimal für Trainings.

Interessant für mich sind auch die Empfehlungen auf weiterführende Literatur. Leider wurden in diesem Buch die Fußnoten ganz hinten zusammengefasst. So musste ich des öfteren blättern, um die gewünschten Infos zu erhalten.

Alles in allem – ein tolles Buch - zum Weiterempfehlen.

Montag, 24. September 2012

Schlüsselfaktor Sozialkompetenz

Was uns allen fehlt und was wir noch lernen können
Eric Adler
Econ Verlag

Eine Kindheit ohne Halt und familiere Zuwendung sowie viele Jahre voller Höhen und Tiefen prägten Eric Adler. In seinem Leben erkannte er, wie wichtig soziale Kompetenzen sind. „Sozialkompetenz ist der Schlüsselfaktor für ein zufriedenes und erfolgreiches Leben.“ lautet seine Botschaft. So ist er seit nun über 20 Jahren Trainer, Autor und Speaker in Sachen Sozialkompetenz tätig.

Adler beginnt mit teilweise erfundenen Szenarien zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Manche Szenarien beschreiben den Alltag, andere schaffen Gänsehaut. Da geht es um Amokläufe an Schulen, Schießereien auf einem Flughafen, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, Pflege-Container und vieles andere mehr.
Sehr ausholend erläutert Eric Adler die Bedeutung sozialer Kompetenzen.
Auf die Frage: „Ist unsere Gesellschaft noch zu retten?“ geht der Autor sehr detailliert ein.
Was sind die Gründe für die fehlenden Kompetenzen? Adler schildert fünf Gründe.
„1. Sinkende Kommunikationsfähigkeit,
 2. Auflösung gesellschaftlicher Strukturen,
 3. Fehlgeleitete Emanzipation,
 4. Irreführende Rolemodels,
 5. Zu viele Möglichkeiten mit weitreichenden Folgen.“
Viele Fakten führt Adler auf und präsentiert logische Schlussfolgerungen wie auch kontroverse Aussagen. Stoff für heiße Diskussionen.
„Wenn man es überspitzt auf den Punkt bringen möchte, bedeutet dies: Unsere Jugend wird von der Medien-, Film- und Spieleindustrie erzogen!“ Eine seiner beißenden Aussagen über die Realität.

Im Kapitel der goldenen 12 definiert er die Regeln und den Inhalt sozialer Kompetenzen: was soll sein, was wird erwartet.

„Zum Lernen ist es nie zu spät!“ verspricht Eric Adler. Leider fand ich keine konkrete Anleitung, wie diese gelernt oder vermittelt werden können. Hier gilt es sich intensiv weiter mit Themen wie zum Beispiel Kommunikation, Selbstbewusstsein oder Umgang mit Konflikten zu befassen.

Es ist ein wichtiges Buch, einerseits zum Einstieg, andererseits zum Aufrütteln. Leider ist es nicht die Lösung des Problems.

Sonntag, 9. September 2012

ELBENTHAL-SAGA


Die Hüterin Midgards

Ivo Pala
Sauerländer Verlag

Ivo Pala arbeitet als Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Auch hat er bereits mehrere Romane veröffentlicht.

Svenja, in Pflegefamilien und Heimen aufgewachsen, lebt auf der Straße. Immer auf der Flucht vor Polizei und Jugendamt. Sie schlägt sich mit Hilfsjobs durch und schläft unter Dresdens Brücken. Bis, ja bis zu ihrem 17. Geburtstag, als etwas eigenartiges und unheimliches passiert. Jetzt muss sie um ihr Leben laufen.
Die Handlung ist rastlos, schroff und voller Aktion. Svenja hat keine Minute Ruhe. Es ist als würden alle an ihr zerren. Als sie endlich ein Zuhause gefunden hat, läuft sie wieder davon. Die Jagd beginnt von vorn.
Seite für Seite erschließt sich ein abenteuerliches Leben. Dieses Leben zieht einen in seinen Bann. Schneller, immer schneller wünscht man …
 
Das Buch ist voller starker Gefühle und Werte für ein erfülltes Leben. Es ist eine geschickte Verbindung zwischen Märchen, Geschichte und der heutigen Zeit. Diese Verbindung lässt mich mit der Heldin Svenja fühlen und handeln. Als Dresdnerin habe ich den direkten Bezug zu den Handlungsorten, was dem Ganzen ein zusätzliches Gewicht verleiht. Meine Gedanken fliegen durch die Stadt und träumen unter den Brücken von Dresden.

Es ist ein wunderbares Buch, bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.

HTML für KIDS

mitp Verlag
Robert R. Agular & Thomas Kobert

 

Robert R. Agular betreibt mehrere Webseiten und schrieb mehrere Bücher über HTML und CSS. Auch Thomas Kobert ist Autor zahlreicher Fachbücher in diesem Bereich.

Die Autoren versprechen: „Dass HTML, die Abkürzung für Hypertext Markup Language, gar nicht so schwer ist, zeigen die Robert R. Agular und Thomas Kobert in diesem Buch mit vielen anschaulichen Beispielen. So lernst du fast spielend, schöne Webseiten zu gestalten.“

Es ist sehr schwierig, in dieser schnelleigen Zeit ein Buch über Software oder Programmiersprachen zu schreiben. Gerade war Redaktionsschluss und schon ist es überholt. So auch hier. Da es trotzdem weiterhin nutzbar ist, ist es nicht ganz so schlimm. Das angekündigte Versprechen kann gehalten werden.

Nach erstem einfachem abtippen der Beispiele und der folgenden Ergebniskontrolle wird jeder Schritt, jeder Code anschaulich erläutert. Kapitel für Kapitel erarbeitet man sich so Grundlagen von HTML und CSS. Am Ende entsteht eine ansehnliche Webseite.

Vielleicht hätten Agular und Kobert das Kapitel über Frames zugunsten einer ausführlicheren Behandlung des div- und p-Tags weg lassen können. Da diese in der Gestaltung von modernen Webseiten eine Hauptrolle spielen.
Die beigefügte CD beinhaltet passende Software und alle Beispiele aus dem Buch. Mehrere verschiedene gestaltete Webseiten können im Bonusmaterial eingesehen werden. So ist ein weiteres, eigenes entwickeln möglich.
Der Ausblick auf HTML 5 ist passend. Soweit ist dieses Buch nur zu empfehlen.

Der Titel verrät, dieses Buch ist für Kinder konzipiert. Was sich mir nicht erschließt, inwieweit sind die vorbereitenden Kapitel angebracht? Ein Kind, welches sich mit HTML befassen möchte, hat es sicher nicht nötig die Bedienung von Fenstern oder Ordnern zu erlernen. Das sollte man voraussetzen können. Wählt ein Kind dieses Buch nach dem Titel, weiß es bereits, worum es geht.

Was in diesem Buch komplett fehlt, sind Hinweise zu Urheberrecht und anderen wichtigen Richtlinien im Netz. Wo nehmen die Kinder ihre Bilder oder Videos her? Welche Bilder, Videos oder Texte dürfen sie im öffentlichen Netz verwenden?
Gerade, weil das Autorenteam dazu auffordert, eine Webseite über sich selbst zu erstellen, sollten diese nicht fehlen. Was ist mit Datensicherheit? Was ist mit zu viel persönlichen Daten im Web? Keine Warnung, kein Hinweis.

Das Kapitel „Tipps für den Homepagestart“ ist sicher nur zum Teil für Kinder gedacht. Einen eigenen Shop einbinden oder Werbung betreiben ist sicher nichts für 10jährige.

Schade ist auch, das das Buch nur schwarz/weiß gedruckt wurde. Ein wenig Farbe würde Kindern sicher mehr Spaß und bessere Merkfähigkeit bescheren.

 

Donnerstag, 30. August 2012

Lehrer-Deutsch / Deutsch Lehrer


Hans Klaffl
Langenscheidt
 
Wörterbücher, Sprachbücher und –Software werden mit Langenscheidt verbunden. Inzwischen auch Kinderbücher. Solch kleinen Bücher wie Katze-Deutsch, Deutsch-Katze sind kleine, humorvolle Glanzpunkte des Angebotes.
Han’s Klaffl ist seit nunmehr 30 Jahren leidenschaftlicher Gymnasiallehrer an verschiedenen Münchner Vorstadtschulen im pädagogischen Innen- und Außendienst. Entsprechend eigener Angaben verfasste er ein halbes Dutzend Musikbücher und schrieb für den Bayerischen Rundfunk zahlreiche Musiksendungen im Programm “radio wissen”.
Als Workshopleiter in Sachen Schultheater bereiste er die Lehrerfortbildungsinstitute und Schultheaterfestivals sämtlicher Bundesländer. Seit 2004 trainiert er die Bilokation zwischen der Schule und den Kabarettbühnen Deutschlands.
Nun Lehrer-Deutsch, Deutsch-Lehrer. Das Werk von Han’s Klaffl ist „Ein Buch mit vielen Tipps für Lehrer, Eltern, Schüler, aber auch Schulleiter.“
Mit feinem Humor schildert Klaffl vom „Lehrer in seinem natürlichem Umfeld“, „Eltern und andere Erziehungsversuchende“ sowie wichtigen Ereignissen in der Schule.
Klaglos berichtet Han’s Klaffl aus 40 Jahren Ferien – wie er es bezeichnet. Aufmerksam beobachtete er die Arbeit in Schule und Amt, die Entwicklung der SchülerInnen und die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten.
Ein Meer an Geschichten weiß er mit beißendem aber feinem Witz zu erzählen.
Wer sich in diesem Buch nicht wiedererkennt sollte nicht traurig sein, denn es ist ein Genuss, bestehende Vorurteile aus erster Hand belegt zu bekommen.
So setzt er unbeirrt das Lehrerkollegium aber auch SchülerInnen und Erziehende in Licht und Szene. Selbstkritisch und geistreich prangert er Missstände an. Bei genauem hinsehen öffnet er jedoch neue Wege.
Kennen Sie „… die Anwendung des Goldenen Schnitts auf die Didaktik“?
Was ist LSD für arme Leute und wie kommt es an die Schule? Wieso ist „Gestern“ ein mnemotechnisches Bermudadreieck? Interessiert? Dann sollten Sie unbedingt dieses kleine Büchlein lesen!
 


 

Dienstag, 31. Juli 2012

Das Quer-Einsteiger-Buch


So gelingt der Start in den Lehrerberuf
von Marc Böhmann

BELTZ-Verlag

Marc Böhmann ist Diplom-Pädagoge und Lehrer an einer Grund- und Werkrealschule. Seine Erfahrungen, in den Bereichen Schulpädagogik, Lehrerprofessionalität und Deutschdidaktik stellt er allen durch seine Publikationen und Vorträge zur Verfügung. Auch ist er Herausgeber der beliebten Unterrichtsmaterialien „Lesen • Verstehen • Lernen“.

Berufswunsch Lehrer! Gibt es den noch?

Immer mehr Negatives ließt und hört man über den Lehrerberuf. Die eigenen Kinder stöhnen und maulen, die Medien berichten von Born-Out und Aussteigern.
Trotzdem. Der Wunsch, Wissen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben, sie zu begleiten und ihnen einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen, existiert noch.
Gerade jetzt, wo akuter Lehrermangel herrscht, könnte auf Fachkräfte aus Industrie und Wirtschaft zurückgegriffen werden. Doch ist dies gewollt? Mit pro und kontra eröffnet Marc Böhmann sein Buch für Quer-Einsteiger.

Ich werde Lehrer.
Will ich es wirklich? Was erwartet mich und was wird von mir erwartet?
Böhmann stellt Fragen und fordert Antworten. Antworten, die ein in sich gehen bedingen. Er gibt wichtige Hinweise und stellt Richtlinien auf. Geklärt werden sollte zum Beispiel: „Welche expliziten Regeln und Vorschriften gelten?“, „Welche impliziten Erwartungen werden an Sie gestellt?“, „Welche Beziehungsstruktur herrscht an Ihrer Schule?“
Sogar das Kapitel „Goldene Tipps und große Fettnäpfe für Quereinsteiger/innen“ setzen ein genaues Durchdenken des Wunsches, in den Lehrerberuf zu wechseln, voraus.

Besteht nun der Wunsch noch immer, dann wartet Marc Böhmann mit allgemeinem Wissen und sehr praktischen Hilfen auf. Wichtige Tätigkeiten, die ohne ein Pädagogikstudium so wahrscheinlich noch nicht durchgeführt wurden, werden erläutert und anhand praktischer Beispiele verdeutlicht. In diesem Buch findet sich alles, vom Hospitieren, über Planen des Unterrichts, Beurteilung und Benotung, Kooperation im Kollegium bis hin zur Elternarbeit und dem Schulrecht. Kapitel für Kapitel erfährt man mehr von der Arbeit als Lehrer. Anforderungen und Belastung werden untersucht. So wird die eigene Motivation beleuchtet. Auch werden bereits beim Lesen Ideen und Strategien entwickelt.

Als Abschluss bietet Böhmann Kopiervorlagen und Checklisten zum Download.
Diese Vorlagen reichen vom Einstieg „Warum möchte ich Lehrer/in werden?“ bis hin zum Zeitmanagement und der Arbeitsplatzorganisation.
Die Downloadsammlung ist sehr umfangreich und detailliert ausgearbeitet. Ein wahrer Fundus für jeden der Lehrer/in werden will oder schon ist.

Marc Böhmanns Quer-Einsteiger-Buch sollte als Pflichtlektüre für alle genommen werden, die den Beruf ergreifen wollen. Egal ob als Quer-Einsteiger oder als Pädagogik Student.

Sonntag, 3. Juni 2012

ENTSCHEIDE DICH! - Der Weg zum Ziel

Heidi Prochaska
Atlatus Verlag

Heidi Prochaska sammelt ihre Erfahrungen auch als Coach und Trainerin. Eigene Lebensabschnitte, die Reisen, Lehrer und Weggefährden zeigten ihr Wege auf, öffneten Türen und gaben neuen Denkweisen Nahrung.
Ihre Erkenntnisse gibt Prochaska in ihrer Arbeit und durch ihre Bücher weiter.

ENTSCHEIDE DICH! Der Weg zum Ziel – ist die Fortführung des Buches „ÄNDERE DICH!“ Es ist ein Lebensratgeber in Erzählform.

Petra, eine junge, leistungsstarke Studentin fällt durch das erste Staatsexamen. Was nun? Wieso durchgefallen? Wieso ich? Fragen über Fragen muss Petra sich stellen und die Antworten finden, bevor sie ihren Weg weitergehen kann. Durch das Wiedersehen mit Eva, eine ehemalige Schulkameradin, lernt sie Heike kennen. Heike coacht sie in den Anfängen. Doch dann beschließt sie nach Japan zu gehen, um den geheimnisvollen Thomas kennenzulernen. Er soll ihr den richtigen Weg zeigen.

Viele haben es bereist erlebt, den Wendepunkt im Leben. Ein scheinbar vorbestimmter Weg mündet in einer Gabelung. Welche Richtung schlage ich ein? Was ist die richtige Entscheidung?
Prochaska verführt uns, die eigene Sichtweise auf Lebenssituationen zu ändern. Sie wirft Fragen auf und stellt uns vor neue Thesen.

Sicher wäre es von Vorteil, das erste Buch von Prochaska „ÄNDERE DICH!“ vorher zu lesen. So könnte sich der Einstig einfacher gestalten. Manches wird leider nur hingeworfen, ohne näher darauf einzugehen.

Der Anfang des Geschehens ist sehr schnell, fast abgehackt. Kurze Vorstellung der handelnden Personen und schon ist man inmitten von verschiedensten Denkprozessen. Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung sind in unserer Gesellschaft große Themen. Einerseits oft in Schule und Familie vergraben oder deformiert, anderseits dringend nötig in unserer Ellenbogengesellschaft. Das gerade Frauen ein weniger ausgeprägtes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl besitzen ist klar dargestellt. Doch genetisch bedingt? Hier sind die Gründe sicher anderweitig zu suchen. Zumal das Gruppenselbstbewusstsein in die Gedanken nicht einbezogen wird. Schon Hegel hat in seinen Schriften veröffentlicht, dass sich das Selbstbewusstsein im Ergebnis der Anerkennung von Anderen herausbildet und formt. Frauen definieren sich hauptsächlich an den Aussagen der Gruppe, wie auch von Prochaska anschaulich darlegt, wird.

Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde. Doch manchmal fehlt selbst mir die Vorstellungskraft. So erging es mir hier mit dem Thema: generieren von Energieformen. Ist dies eine schriftstellerische Freiheit oder Erlebnis? Dies konnte sich mir nicht erschließen.

Interessant für mich war die Theorie vom Einteilen in berechnend oder gefühlsorientiert. Männlein oder Weiblein, wer ist was? Ich muss immer noch schmunzeln, denke ich an die Gedankenflut, die sich mir plötzlich eröffnete.
Gern hätte ich mehr über Prochaska Erfahrungen und Theorien zu Ego und Verursachung erfahren.
Heidi Prochaska zeigt in ihrem Ratgeber, dass nicht allein ein Erlebnis oder eine Einsicht ausreichend ist, um sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Es ist ein Prozess. Wie lang es dauert, liegt an einem Selbst.

Dieses Buch ist ein Ratgeber, der neue Türen öffnen könnte. Allein durch die Geschichte könnten manche sich eher auf diese Gedankenwelt einlassen. So lassen sich die aufgeworfenen Fragen und die neuen Thesen eher auf das eigene Leben übertragen.
Ich bezweifle jedoch, dass dieses Buch genau die Gruppe erreicht, die davon profitieren könnte. Von einem Ratgeber wird leider oft nur eine Anweisung erwartet, keine Experimente und Gedankenwelten.

Buchvorstellung:
http://www.gabal.de/blogleser/items/buchvorstellung-entscheide-dich-der-weg-zum-ziel-von-heidi-prochaska.html

Montag, 28. Mai 2012

Professionelles Texten für die PR-Arbeit

Kerstin Liesem, Jörn Kränicke
VS Verlag

Kerstin Liesem und Jörn Kränicke sind in der schreibenden Zunft zu Hause. Dr. Liesem als PR-Expertin und Lehrbeauftragte sowie Kränicke als Chefredakteur des €uro fondexpress. Sie richten Ihr Buch an alle, „die professionelle Texte für die PR-Arbeit schreiben wollen.“

Der Einstieg ist schlüssig. Wer hat noch Zeit zu lesen? Überschriften werden überflogen, Texte quer gelesen. Innerhalb von Sekunden wird entschieden: lese ich weiter oder geh ich zum Nächsten.
Wie gewinne ich nun Aufmerksamkeit, damit meine Botschaft ankommt?
Im ersten Kapitel schreiben Liesem und Kränicke von den Ergebnissen der Hirnforschung. Abzuleiten nach Mayer speichert unser Gehirn Wiederholungen. Hier sind es Beispieltexte, die fehlerhaft sind. Was merke ich mir demzufolge? Fehlerhafte Texte und Formulierungen. Wenn ich gut bin, natürlich noch das diese nicht genutzt werden sollten. Und dann?
Hat man es geschafft, sich bis zum Kapitel fünf durchzukämpfen, findet man einige Grundregeln für besseres Schreiben. Doch auch hier war nicht viel Neues zu entdecken. Viele Seiten für wenig Inhalt.
Im weiteren geht das Autorenteam auf die verschiedenen Arten von Texten ein. Es werden Presseinformationen beleuchtet, Gastbeiträge, Briefe und Reden.
Gerade hier hatte ich mir einiges mehr erhofft. Ein paar Tricks und Kniffe, ein wenig aus dem Eingemachten. So habe ich eher das Gefühl, dass das Autorenteam lediglich sein eigenes Wissen zeigen will. Für mich kam die Aussage rüber: „Finger weg. Lass das Journalisten machen, die haben das gelernt.“

Leider sind die Themen: Schreiben fürs Internet und WEB 2.0 nur sehr kurz angerissen.  

Das wichtigste des Buches ist die Darlegung des „drei Sekunden Gesetztes“.
Ein Buch – allein auf dieses Gesetz aufgebaut – hätte vielen ein Gefühl für gute Texte vermitteln können. Man hätte zeigen können, was aussagefähig, kurz und aktiv bedeutet. Es wäre interessanter, anschaulicher und aufschlussreicher als die Analyse der vorgegebenen Phrasen.


Dienstag, 22. Mai 2012

Erziehen, bilden und begleiten


Das Portfoliobuch für Erzieherinnen und Erzieher
Bildungsverlag EINS

Yvonne Wagner arbeitet seit 2007 als Autorin. Selbst Mutter, machte sie ihre Erfahrungen in der Arbeit als Erzieherin und Leiterin verschiedener Horteinrichtungen. Ihre Kreativität lebt sie auch in ihren Büchern aus.
Das Portfoliobuch für Erzieherinnen und Erzieher ist eine Ergänzung zum Lehrbuch „Erziehen, bilden und begleiten“. Gerichtet ist dieses Arbeitsbuch an, Studierende und  ErzieherInnen.

Das Arbeitsbuch beinhaltet, angefangen von der Begriffsklärung: „Was ist ein Portfolio?“ bis hin zu Kopiervorlagen, ein umfangreiches und gut nutzbares Instrument.

Die Arbeit mit Portfolios bedingt eine intensive und individuelle Lernbegleitung der Kinder und Jugendlichen. Sie fördert die Zusammenarbeit in der Schule und stärkt selbsttätiges Lernen. Wichtig hierbei ist die Wertschätzung. Kompetenzen statt Defizite stehen im Mittelpunkt.

Immer wieder klagen LehrerInnen über die mangelnde Bereitschaft der SchülerInnen, selbstständig zu lernen. Die Portfolioarbeit hilft hier weiter. Die Kinder und Jugendlichen lernen die eigenen Leistungen einzuschätzen, Entwicklungen zu erkennen sowie diese zu reflektieren. Sie lernen zu präsentieren und zu kommunizieren.

Lernen lassen! Das hat schon Vera F. Birkenbihl vertreten. Auch in Montessorischulen können Kinder und Jugendliche nach einem selbst erstellten Plan lernen. Portfolioarbeit bietet dies alles.

Ein wichtiger Punkt im Arbeitsbuch ist die Selbsteinschätzung. Will ich wirklich in dem Beruf der ErzieherInnen arbeiten? Kann ich mich immer wieder motivieren und so der Belastung in der Praxis standhalten?

Das Portfolio bietet viele Vorteile in der Erziehungsarbeit. Portfolioarbeit kann man nur erfolgreich anwenden, wenn man dies selbst durchgeführt hat.
Dafür bietet das Arbeitsbuch umfangreiche Aufgaben und Kopiervorlagen.

Im Arbeitsbuch wird immer wieder auf das Lehrbuch verwiesen. Für das Erlernen der Portfolioarbeit ist es nicht nötig. Will man die eigene Arbeit besser verstehen und individuell anpassen ist das Zuziehen des Lehrbuches von Vorteil.
 
Eine Portfolioarbeit ist in jeder Altersgruppe angebracht und wünschenswert.
Dieses Arbeitsbuch ist sehr zu empfehlen. Jeder und jedem, der mehr mitgeben will als auswendig gelerntes!

Montag, 14. Mai 2012

VIDEOFILM Konzeption und Produktion

Thomas Petrasch, Dr. Joachim Zinke
HANSER Verlag

Das Buch VIDEOFILM liegt in aktualisierter und ergänzter Form in der 2. Auflage vor. Betrachtet werden die Grundlagen des Filmemachens.

Thomas Petrasch und Dr. Joachim Zinke haben als Autorenteam ein Einstiegswerk geschaffen. Gedacht als vorlesungsbegleitendes Werk für alle Medienstudiengänge und die Ausbildung im Fach „Mediengestalter in Bild und Ton“.
Beide Autoren arbeiten an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Petrasch als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Zinke als Leiter des Studiengangs Medieninformatik.
Das Autorenteam legte den Schwerpunkt des Buches auf die Bereiche Konzeption, Gestaltung, Beleuchtung, Kameratechnik und Videoschnitt.

Schon im Kapitel 1 (Überblick Videofilmproduktion) wird eine Einteilung in Tätigkeitsfelder unternommen, die später in den einzelnen Berufsbildern betrachtet werden. So erlangt man Verständnis über die Vielfalt der Tätigkeiten am/beim Film (Video).
Fast jeder hat heute eine Digital-Kamera oder filmt mit dem Handy.
In einem Großteil der Internetforen geht es hauptsächlich um Effekte, um die geeigneten Schnittprogramme oder um die beste Kamera. Ein Forum habe ich gefunden, welche sich mit Drehgenehmigungen befasst. Gerade wenn Videos im Internet veröffentlicht werden, ist dies ein wichtiges Thema.

Klar, filmen macht Spaß und viele versuchen sich.
Leider machen sich die wenigsten Gedanken um das Video an sich.
Was soll es aussagen? Wie setze ich es um? Was muss ich beachten?
Die Ergebnisse werden entsprechend un- oder bearbeitet im Internet preisgegeben.
Schade, denn völlig unreflektiert hört der Spaß bald auf, da keiner sich diese Videos gern anschaut. Ähnlich wie die Dia-Show vom Familienurlaub 1975.

Die Grundlagen des Filmens sollten sich alle aneignen, die ihre Videos veröffentlichen wollen. Dieses Buch befähigt zu besseren Videos und bessere Videos machen mehr Spaß.
Im Buch werden rechtliche Aspekte betrachtet, genau wie Dramaturgie, Storyboard, Beleuchtung, Bildgestaltung, Ton und Schnitt. Es ist eine Einführung. Die wichtigsten Grundlagen werden sehr anschaulich vermittelt.
Im Internet werden Materialien zum Buch angeboten. Dort findet man zum Beispiel einzelne Videoclips, die das Thema weiter verdeutlichen. Zusätzliches Material gibt es für Lehrer und Dozenten.

Ein besonderes Highlight, finde ich, ist die kostenlose Nutzung des E-Books.

Sicher kann dieses Buch keine umfassenden Kenntnisse vermitteln, dafür ist das Thema Film viel zu umfangreich. Das Wissen, was durch das Buch vermittelt wird, macht den Film (Video) zum Erlebnis. Sowohl von der Seite der Macher als auch von der Seite der Konsumenten.

Leider ist es sehr fachlich-sachlich geschrieben. Eben wie ein Lehrbuch für die Ausbildung. Etwas flüssiger und lebhafter würde mehr Leser für dieses Buch und damit für das Handwerk begeistern.

Das Buch ist sowohl als Nachschlagewerk geeignet, als auch für den Einstig in eine neue Welt, der Welt des Films. Es ist für jeden geeignet, der Videos macht und machen will. Selbst wenn es „nur“ Omas Geburtstag, die Abschlussfeier oder der Familienurlaub ist.

Samstag, 31. März 2012

Update für Trainer

managerSeminare - EDITION Trainingaktuell
von Bernd Weidenmann

Das Buch verspricht: in 14 Lektionen zur didaktischen Meisterschaft.
Der Einstieg ins neue Wissen startet mit „Checkfragen vorab“ wie:

  • „Wären Sie gern Teilnehmer in Ihrem Seminar?“
  • „Sind Sie über Beiträge der modernen Hirnforschung zum Lernen informiert?“   oder
  • „Lernen Ihre Teilnehmer das, was sie lernen sollen?“
Ein vielversprechender Ansatz.

Jedes Kapitel ist klar gegliedert. Methoden werden durch Beispiele verdeutlicht und Checks regen zum Nachdenken an.

Bernd Weidenmann trägt Experten-Status in der Weiterbildungsszene. Er arbeitet als Trainer für Trainer, forscht über das Lernen mit Bildern und Neuen Medien und hat mehrere Fachbücher veröffentlicht, die als Bestseller gelten.
Weidenmann ist es wichtig, dass das Wissen aktivierend, situationsbezogen, gehirnfreundlich und nachhaltig angeboten wird.

Das Buch weckt sowohl durch den Titel, die Kurzbeschreibung als auch den Bekanntheitsgrad von Bernd Weidenmann sehr hohe Erwartungen.
Seine bisherigen Bücher überzeugten. Sie sind voller Inhalt, voller Wissen, voller Begeisterung. Diesmal allerdings fiel es mir schwer bei der Sache zu bleiben, dieses Buch hintereinander weg zu lesen. Nicht einmal ein Kapitel hier oder da wollte mich aktivieren. Die verschiedenen Hin- und Herverweise auf andere Kapitel erschwerten eher das Lesen. So erschien mir vieles als Wiederholung.

„In 14 Lektionen zur didaktischen Meisterschaft“ lautet der Untertitel des Buches. Doch schon mit dem Titel habe ich so meine Probleme. Was ist für Bernd Weidenmann ein Update? Sind dies die Erfahrungen aus seinen Train-the-Trainer-Seminaren? Dann scheinen mir Trainer weit mehr zu benötigen. Trainer sind Dienstleister und sollten dementsprechend kundenorientiert agieren.
Das im Buch dargestellte neue Wissen, aus Hirnforschung und pädagogischer Psychologie, ist seit den 1970er Jahren Gesprächsthema. Unter anderem haben dies bereits A. Beaddeley, Vera F. Birkenbihl, John T.Gatto in ihren Büchern, seit den 1980er Jahren, publiziert.

Seit mehreren Jahren wird das Thema - Nachhaltigkeit in Seminaren - hart diskutiert. Manche Trainer stellen dies sogar als Alleinstellungsmerkmal ihres Unternehmens heraus. Doch was gehört dazu? Liegt der Erfolg hier beim Trainer? Bernd Weidenmann zeigt in „Update 1“ in „Sieben Lügen und Wahrheiten“ sowie in „Update 9“ - „Wie gut ist Ihr Methodenrepertoire für das Nachhaltigkeits-Training?“ einen guten Einstieg in ein komplexes Thema.

In der Kurzbeschreibung wird von:
neues Wissen …, neue Lösungen …, neues Strategien … und vieles mehr
gesprochen.

Neu?
Neu, wenn man Bernd Weidenmanns Bücher nicht kennt. Neu, wenn man selbst die Weiterbildung vernachlässigt. Neu, wenn Forschung und Entwicklung im eigenen Arbeitsbereich keine Priorität besitzen.

Alles in Allem: 
Bernd Weidenmann stellt viele gute Methoden, zu verschiedenen Themen/Situationen, vor. Durch die aufgezeigten Beispiele werden diese verdeutlicht und eine aktive Nutzung erleichtert.
Es ist eine Erweiterung der Methoden-Sammlung für die eigene Trainerkompetenz.
Für mich nicht mehr und nicht weniger.

Donnerstag, 1. März 2012

DIGITALlifeguides - Video

HANSER Verlag

VIDEO
Schneider, aufwerten und im Heimkino genießen

Dieser Band, in der DIGITALlifeguides –Reihe, richtet sich an Leser, die ihre eigenen digitalen Videos schneiden, bearbeiten und zeigen wollen. Ob zu Hause oder im Internet. Sie finden hier einen Überblick über mögliche und notwendige Technik sowie Software. Es beginnt mit einem allgemeinen Überblick über Technik und endet in einer konkreten Anleitung zur Nutzung der angegebenen Software.

Manfred Schwarz ist Herausgeber des DIGITALlifeguides und Autor. Er arbeitet selbst als Trainer und Coach. Er kennt die Fragen und Wünsche der Leser. Sven Vogel arbeitet als diplomierter Übersetzer, in der Qualitätssicherstellung für PR und Marketing sowie als Autor von Sachbüchern.

Die Autoren vermitteln notwendige Fertigkeiten bei der angegeben Software. Sie zeigen, wie man mit kostenloser Software arbeiten kann, wie auch mit Programmen aus dem Semiprofi-Bereich.

Die Leser, die angesprochen werden sollen, sind Einsteiger. Es sind Menschen, die ihre Videos einfach bearbeiten wollen. Da wirkt der erste –rein technische – Teil abschreckend. Hier kommt der Gedanke auf: „Wenn ich so viel Technik brauche, fang ich damit nicht an. Das ist viel zu kompliziert!“.

Indes wäre es schön, wenn zum Grundwissen über Film – also auch ein wenig Dramaturgie, Bildführung, wann schneide ich ein Bild – wann nicht und ähnliches - mit in das Buch eingebracht worden wäre. Damit die Videos am Ende auch wirklich gern gesehen werden und das nicht nur von der engsten Familie.

Ganz und gar haben mir wichtige rechtliche Hinweise gefehlt. Gerade beim Vertonen von Videos ist vieles zu beachten, wenn es nicht mein eigener Text ist oder ich selbst Musik mache.

Alles in allem bin ich davon überzeugt, dass dieses Buch für Einsteiger gut nutzbar ist. Die Handhabung der Programme ist gut und jederzeit nachvollziehbar beschrieben.

Dienstag, 28. Februar 2012

Der Schreibcoach
Besser texten, schneller verstanden werden

Ingrid Glomp

Beck Verlag


Ingrid Glomp ist seit 1991 freie Journalistin und Autorin mehrerer Bücher.

Ihr Handbuch „Der Schreibcoach“ ist kompakt, präzise und voller Charme. Ihre lockere Art ermöglicht es jedem den Inhalt zu verstehen. Das Buch ist klar strukturiert und macht ein wiederholtes Nachschlagen effektiv.

Sie fügte viele persönlichen Tipps ein und verdeutlicht die einzelnen Themen mit Beispielen.

Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung: „Auf den Punkt gebracht“. Die dargebotene Checkliste ist ein geniales Hilfsmittel, die eigenen Texte gekonnt zu überarbeiten.

Die Liebe von Ingrid Glomp, für das Schreiben, lese ich in jeder Zeile. Es ist anstecken. Wie ein Pfeil schießt ihr Rat ins Bewusstsein: klar und leidenschaftlich, anregend den Stift in die Hand zu nehmen.

Die Checkliste nutze ich gern beim Bearbeiten des Textes. So kann ich gezielt nachschlage, falls ich mir nicht sicher bin. Ingrid Glomp meint: „Wenn Sie die Checkliste konsequent benutzen, werden Sie sie eines Tages gar nicht mehr brauchen, …“. Bereits jetzt bin ich davon überzeugt.

Ihre Internet-Tipps haben mich begeistert. Sie sind ein kleines Bonbon für die Arbeit.

Dieses Handbuch sollte jeder lesen und nutzen, der oft Texte schreiben und/oder bearbeiten muss!


Donnerstag, 16. Februar 2012

DIGITALlifeguides - HANSER Verlag


Social Networks - So funktioniert Facebook, XING & Co.

Sie hören ständig von Facebook, Xing oder Twitter? Nun wollen sie sich das einmal ansehen, sie wollen einsteigen?

Dieses Büchlein zeigt den Weg und geht jeden einzelnen Schritt mit.

Den technischen Vorgängen geschuldet geschieht dies weitgehend emotionslos. Beide Autoren fügen ihre Businessschwerpunkte perfekt ineinander.

Ron Faber als IT-Experte, Journalist und Autor kennt die Chancen und auch die Tücken, die das Social Network mitbringt.

Manfred Schwarz ist Herausgeber des DIGITALlifeguides und Autor. Er arbeitet selbst als Trainer und Coach und kennt die Fragen und Wünsche der Leser.

Das Buch ist hauptsächlich an Privatpersonen gerichtet, auch wenn es am Anfang ein kleines Interviewe mit Sönke Prestin, von 360 Grad Net Consulting, über den Nutzen für KMU’s aufführt.

Schwierig ist die Aktualität zu beachten. Nichts ist so schnelllebig wie
WEB 2.0. Die Autoren Ron Faber und Manfred Schwarz sind sich dessen bewusst und gehen darauf ein. Sie benennen die möglichen Schwachpunkte im Buch. Sie ermuntern, ja aktiveren gerade zu, selbst den Weg weiterzugehen, auszuprobieren, sich umzuschauen und mit Spaß die Welt im Netz zu entdecken. Gerade auf die Risiken aber auch Vorurteile gehen die Autoren ein. Immer wieder betonen sie, Sicherheitseinstellungen vorzunehmen, diese zu kontrollieren und zu korrigieren. Sie geben Hinweisen, wie diese gefunden und eingestellt werden können, auch oder gerade dann, wenn sich dies zum Buch bereits geändert hat.

Schnell, übersichtlich, leicht nachvollziehbar.
Dieses Buch bietet einen sehr guten Einblick in das wie und warum, geht auf Ängste und Werte ein.
Besonders geeignet für Leser und Interessierte über 50 Jahre. Leider jedoch spricht die gewählte Schriftgröße dagegen.

Alles in Allem ein tolles Geschenk für die die sich dafür interessieren und Einsteigen wollen.