Dienstag, 5. November 2013

Das Beratungsgespräch

Skills und Tools für die Fachberatung

Autoren-Team: Walter Buchacher, Gerhard Kamp, Adelheid Wimmer, Josef Wimmer
Linde international


Dieses Buch ist die Arbeit eines Autorenteams.
Prof. Walter Buchacher gründete mit Josef Wimmer das Salzburger Institut für Weiterbildung. Er arbeitet als Seminarleiter und Coach. An der Pädagogischen Hochschule in Salzburg hat er die Professur für Humanwissenschaften inne. 

Gerhard Kamp ist Physiker. Spezialisiert auf die Medizinischen Physik und Philosophie arbeitet er im sozialpsychologischen und psychotherapeutischen Bereich.

Frau Dr. Adelheid Wimmer ist Juristin sowie Organisationsberaterin, Coach und Psychotherapeutin. Sowohl bei der C.C.T. Wimmer-Consulting GmbH als auch bei der Wohnen Plus Akademie GmbH ist sie als Geschäftsführerin und Inhaberin federführend.

Der Vierte im Bunde ist Josef Wimmer. Ebenfalls Professor für Humanwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg arbeitet er als Leiten von Seminaren, Workshops und Coachings im Salzburger Institut für Weiterbildung.

Das Autorenteam bringt hier die eigenen Erfahrungen zusammen. So werden psychologische Aspekte betrachtet, Gesprächsführung erläutert und auch kreative Techniken dargeboten. Speziell wird die Person des Fachberaters beleuchtet. Selbstreflexion, Motivation, Konfliktverständnis oder das eigene Wertemodell sind wichtige Inhalte.

Die einzelnen Punkte sind klar gegliedert, kurzgefasst sowie mit einer visuellen Darstellung bereichert. Die Aussagen sind deutlich, leicht lesbar und gut nachvollziehbar. Beispiele verstärken das Verständnis. Leider beziehen sich die Beispiele hauptsächlich auf die Arbeit von Rechtsanwälten oder Sozialberatungen. Dies ist sicher den Arbeitsgebieten der Autoren geschuldet. Trotzdem versteht man gut, was gesagt wird.

Die Kürze der Kapitel und Themen regen den Leser/die Leserin an, sich mit bestimmten Punkten intensiver zu beschäftigen. Die Autoren machen klar, was ein Berater mitbringen muss. Sie geben aber auch Tools an die Hand, die in der Praxis nützlich sind.

Was mir ein wenig fehlt, ist die Rubrik Gefühlsmanagement. Auch wenn das Eine oder Andere in den verschiedenen Kapiteln zu finden ist.

"Das Beratungsgespräch" ist ein gutes Buch für Einsteiger, um sich mit der Materie und den Anforderungen vertraut zu machen.


Aber auch gestandene Berater können dieses Buch sehr gut zur Selbstreflexion nutzen. So können sie erkennen, die benötigten Skills vorhanden sind oder sie sich eventuell auf einem eingefahrenen Weg befinden.  

 

Sonntag, 20. Oktober 2013

Der Wegweiser für den Graphic Facilitator

Wie Sie mit Zuhören, Denken und Zeichnen Bedeutung schaffen

Brandy Agerbeck
Neuland

Brandy Agerbeck ist Künstlerin und arbeitet seit 1996 als Graphic Facilitator. Für sie ist das Zeichnen schon immer ein Werkzeug des Denkens, dem eine immense Kraft inne liegt. Brandy wohnt in Chicago, Illinois und gilt als Superstar in der Szene. Ihre Arbeiten sind stilistisch und sehr aussagekräftig. Man erkennt einen Agerbeck.

Einige ihrer Werke kann man zum Beispiel auf http://www.loosetooth.com/gfg/ oder http://www.flickr.com/search/?q=brandy+agerbeck entdecken.

 
Aussagen sammeln, strukturieren, „werten“ und visualisieren, das ist die Arbeit eines Graphic Facilitator. Gewertet werden Aussagen allerdings nicht nach eigenen Erfahrungen oder eigenem Wissen, sondern zum Beispiel nach der Häufigkeit des Auftauchens eines Gedankens während eines Meetings oder Gesprächs. Es ist erstaunlich, wie sich verschiedene Lösungen, Wege herauskristallisieren oder auch Ideen entwickelt werden können, wenn man Gespräche über die bildliche Darstellung betrachtet und nachverfolgt.
 
Was Brandy Agerbeck vermittelt, ist das Handwerkszeug eines Graphic Facilitators. Wie vorgehen, wie umsetzen, wie verdeutlichen. Welche Materialien bewährten sich, welche Vor- und nacharbeiten werden wann gemacht, welche Arten von Rednern gibt es und wie geht man mit ihnen um.
Die Autorin zeigt, was wie gezeichnet werden kann in Form, Farbe und Größe. Sie erläutert Blickfangpunkte, Linien und Figuren ebenso wie Strukturen, räumliche Anordnungen und Korrekturen. Es ist spannend zu sehen, wie gleiche Darstellungen verschieden gewichtet werden können.




Brandys Erläuterungen zu lesen und die Zeichnungen zu sehen motivieren zu eigenen Ansätzen.



Zuerst nachahmen, dann den eigenen Weg finden. Das ist auch das Ziel der Autorin. Und dann:

Üben, üben, üben.


 
Nach dem Lesen dachte ich: Ein Beispiel für die Umsetzung von einzelnen Sätzen wäre hilfreich für das Verständnis und für die Übungen sehr nützlich. Als ich dann nochmals durch das Buch blätterte, fand ich allerdings genau die Beispiele die ich brauchte. Es ist eben ein Arbeitsbuch, ein Buch, welches man nicht nur liest und weglegt.

Dieses Buch ist für werdende Graphic Facilitatoren ein echter Wegweiser, eine echte Anleitung, ein echter Gewinn.


 

Montag, 14. Oktober 2013

So coache ich

25 überraschende Impulse, mit denen Sie erfolgreicher werden

Sabine AsgodomKösel Verlag

Sabine Asgodom ist heute eine der bekanntesten Coaches in Deutschland und arbeitet auch als Managementtrainerin, Journalistin, Moderatorin, Speakerin und Autorin.
Als ausgebildete Journalistin schrieb sie lange für die Tageszeitung „tz“, die Zeitschrift „Eltern“ und das Magazin „Cosmopolitan“. 1999 gründete sie eine eigene PR Firma - Asgodom live. Training.Coaching.Potenzialentwicklung- in München.
Mehrere Auszeichnungen umrahmen ihr Leben, wie zum Beispiel der „Teaching Award in Gold“, der „Conga Award“ oder der „Certified Speaking Professional“.

Sie schrieb unzählige Bücher. Bücher die Wege im Leben beschreiben, Möglichkeiten aufzeigen, Ideen mitteilen und Mut machen. Ihr Leben spiegelt sich in Ihrer Arbeit wieder. Positiv, lebendig, humorvoll und voller Begeisterung. So zeigt sie sich ihrem Publikum. So coacht sie. So schreibt sie.

In vielen Köpfen steht Coaching als Inbegriff für einen längeren Prozess, für Begleitung und Hilfe. Warum aber unbedingt für einen längeren Prozess? Menschen, die sich Hilfe holen, so meint Asgodom zu Recht, haben bereits ein Ziel in sich, nur noch nicht vor Augen. Oft ist es nur noch ein kleiner Anstoß, den sie benötigen. Wäre da ein langer Prozess nicht eher kontraproduktiv, eher verwirrend?

Ein Coach muss einfach die richtigen Fragen stellen – so meint man. Einfach?

Sabine Asgodom fragt nach konkreten Zielen und Wünschen. Sie kreist die Lösung regelrecht ein. Nur wenn es konkret benannt werden kann, ist ein ergebnisorientiertes Coaching möglich. Dies macht sie in verschiedenen Beispielen deutlich.

Das Buch startet mit den Ausführungen über das Coaching selbst: Was ist Coaching, wie geht es und wie ist sie selbst zum Coach geworden. Sie erläutert ihr Vorgehen beim Coaching. Schritt für Schritt - nachvollziehbar.

„Nicht den ersten Blick werten“, „Achtsam zuhören“ oder „Stringent auf die Stärken achten“ gehören zu den Acht Prinzipien des Coachens, ebenso wie zu einer positiven Kommunikation. Das Wichtigste dabei: Sich selbst zurücknehmen. Die Autorin kennt die Fallstricke und die Schwierigkeiten auf diesem Weg. Die Ausführungen von Asgodom sind neben aller Klarheit auch mitfühlend und voller Leichtigkeit. Diese Art zu schreiben erleichtert sowohl das Lesen als auch das Lernen. Ihr Humor ist zielführend. Sich selbst zu erkennen ist ein Schritt auf dem Weg zum Coach oder beim Öffnen neuer Türen, beim Erkennen eigener Kräfte für eigene Ziele.

Die von ihr entwickelten LOKC-Strategien (Lösungsorientiertes Kurzcoaching) sind ein Handwerkzeug zum Selbstcoaching und eine individuelle Anleitung für Coaches in ihre Praxis.


Die nachfolgenden Coachingimpulse verdeutlichen ausgeklügelte Vorgehensweisen, um Klarheit über Wege, Ziele und Wünsche zu bekommen. Diese werden detailliert erläutert, sodass diese jeder für sich nutzen kann. Die Impulse sind sehr wertvoll und lassen einen tiefen Blick auf das eigene Auftreten und Leben zu.

Da ist zum Beispiel die Stärkenanalyse. Die eigenen Ressourcen zu erkennen, gibt Kraft und Schwung für das, was vor einem liegt.

Der Ich-bin-doch-nicht-blöd-Ausweg ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden, um sich selbst aus der Falle der Selbstbeschimpfung zu holen. Denn wir selbst sind unser schlimmster Feind.

Führungskräften hat die Autorin ein extra Kapitel gewidmet. Führungskräfte sind nicht mehr nur Vorgesetzte, die einem sagen, wo es lang geht und der Mitarbeiter folgt der Ansage. Da sind sich inzwischen alle einig, eine Führungskraft muss mehr können. Gerade im Bereich Motivation, Kommunikation und Teammanagement sind Kompetenzen gefragt. Asgodom rät zur Menschlichkeit, denn Mitarbeiter sind Menschen die Ehrlichkeit, Vertrauen oder auch Wertschätzung spüren. Die Autorin zeigt, wie es gehen kann, wie auf professioneller Ebene starke funktionierende Beziehungen aufgebaut und aufrechterhalten können.

Sabine Asgodom zeigt durch ihre Arbeit, das Coaching zu konkreten Lösungen führt und das in kurzer Zeit. Ein Buch, was zum Arbeiten anregt und den nötigen Elan schafft.

Einfach gut.

Sonntag, 26. Mai 2013

Ich bleibe so scheiße wie ich bin

Lockerlassen und mehr vom Leben haben

Rebecca Niazi-Shahabi
PIPER Verlag


Rebecca Niazi-Shahabi
Rebecca Niazi-Shahabi stammt aus einer deutsch-israelisch-iranischen Familie und lebt in Berlin. Dort hält die Autorin Seminare zum Thema Charisma und arbeitet als Journalistin sowie Werbetexterin. Das ist der Satz, der überall zu finden ist. In ihrem Buch erfährt man, dass sie ihr Psychologiestudium selbst finanzieren musste und das sie Seminare für literarisches/kreatives Schreiben gibt. 
Rebecca Nizazi-Shahabi benennt das Thema Selbstverbesserung / Weiterentwicklung zu ihrem persönlichem Widersacher. Gezielt geht sie gegen alle Ratgeber vor und zeigt mit Zitaten, die die Kapitel einleiten, den Weg zu neuer Klarheit, Leichtigkeit und dem Leben im Allgemeinen.
Es geht um Glaubwürdigkeit – warum den 1000sten Ratgeber noch lesen, wenn die vorherigen 999 schon nicht geholfen haben? Warum mich ändern wollen, wenn ich damit nicht wirklich glücklicher werde und eher das Gegenteil der Fall ist? Das Beste ist, so zu sein und sich so zu geben, wie man eben ist. Nichts tun, nichts ändern, nichts bewirken – einfach nur da.
Am Ende jeden Kapitels kann man, für den eigenen Ausblick in das zukünftige Leben und für empfohlene Handlungsweisen einige Fragen beantworten.

Zugegeben, ich bin zu diesem Buch gekommen, wie das Kind zum Bade.

Auch nach der Lektüre bin ich mir sicher – ich gehöre nicht zur gewünschten Zielgruppe der Autorin.
Ausgewählt wurde es von einer jungen Frau anhand der Farbe, des reißerischen Titels, des Aufklebers „Bestseller“ und auch durch den iranisch-israelischen Namen der Autorin.
Der Klapptext las sich gut. Viele begeisterte Kritiken tingeln durch das Netz, also landete das Buch auf meinem „Lesetisch“.

Ironie, Sarkasmus oder Ernst?


Bis heute zweifle ich an meinem Empfinden beim Lesen. Was will uns die Autorin damit auf den Weg geben?
„‘Ich bleibe so scheiße, wie ich bin‘ ist der amüsante Befreiungsschlag zum Mehr –Wollen, Mehr-Erreichen und Mehr-Sein.“ OK – Humor ist so eine Sache und vielleicht ist es eben nicht meiner. Vielleicht sehe ich es auch nur zu verbissen?

Auffallend ist in diesem Buch eine allgemeine Pauschalisierung

und schlechte Recherche der aufgeführten Fakten. Zum Beispiel gliedert sich das Christentum in die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen und die anglikanischen Kirchen. Warum sind nun die Protestanten schuld an unserem heutigen Streben nach Verbesserung? Gerade Protestanten legen vor Gott nicht Rechenschaft über das im Leben Erreichte sondern über das Leben und Handeln im Sinne der Menschlichkeit ab. Dies gibt es auch in anderen Religionen und hat nichts mit dem menschlichen Drill zu tun, den die Autorin beschreibt.
Hier werden Ausreden mit Ausreden bekämpft. Ironie? Sarkasmus? Fest steht, annehmen kann ich das hier Hinterlassene nicht.

Doch dazwischen sind immer wieder ernsthafte und tolle Gedanken.


So meint Niazi-Shahabi zum Beispiel: „Ich weigere mich aber zu glauben, dass etwas Gutes dabei herauskommt, wenn man einer Tätigkeit nachgeht, die einen unglücklich macht.“
Große Menschen zeigen es. Wenn man seine Tätigkeit liebt, sie engagiert betreibt, dann wird man damit auch erfolgreich. Wobei „erfolgreich“ vom eigenen Blickwinkel zu sehen ist. Nicht für jeden ist Erfolg gleich zu setzen mit Geld oder berühmt zu sein.


Immer wieder blitzen helle Gedanken im trüben Text auf. Leider werden diese nicht verfolgt und von den folgenden unbedeutenden Aussagen schnell wieder verschüttet.

Sind die existierenden Ratgeber unbefriedigend, muss der Antiratgeber her.

Wir sind gegen alles, was schon einmal gesagt, geschrieben, gezeigt oder publiziert wurde. Auffallen und provozieren! Der richtige Weg bemerkt und/oder berühmt zu werden?
Wenn Selbstverbesserung / Weiterentwicklung nicht möglich ist, warum gibt Rebecca Niazi-Shahabi dann überhaupt Seminare zum Thema Charisma? Wer geht zu einem Seminar, bei dem die Trainerin nicht an das Ergebnis glaubt? Schließlich geht es hierbei doch auch um Veränderung und Verbesserung.

Für mich klingt das Alles mehr nach persönlichem Frust.

Wenn es nach der Autorin geht, kann man sich eigentlich nur erschießen, denn alles, was kommt, ist schlecht für mich oder aber ich geh an Langerweile ein. Es gibt einfach keine Hoffnung. Das richtige Buch für Selbstmörder. Es liefert massig Argumente, um dem Leben schnell ein Ende zu setzen. Doch wie passt dies mit dem extremen Wunsch der Autorin, immer im Mittelpunkt zu stehen, zusammen? Ist dieses Buch für sie selbst eine Art „Schreiben als Therapie“?
Irritiert haben mich die Fragen von Rebecca Niazi-Shahabi am Ende der Kapitel. Als ausgebildete Journalistin sollte sie die Regeln kennen. Doch viele der Fragen sind suggestiv und vor allem sind es Doppelfragen. Auch sind sie keinesfalls selbst erläuternd. Was soll das Ergebnis des Ganzen sein? Sag ich ja und strenge mich weiter an, oder bin ich ein Lama? Übrigens:
„Lamas und Alpakas sind erstaunlich wachsame und neugierige Tiere. Sie sind sehr an ihrer Umwelt interessiert, nehmen jede kleine Veränderung wahr. Ihr Sozialverhalten ist sehr ausgeprägt.“
http://www.begegnung-mit-tieren.de/lama-alpaka-charakter.php

Niazi-Shahabi benennt die vielen Fernsehshows, wie zum Beispiel DSDS, in denen jungen Menschen ohne eigene Leistung zu erbringen, viel Geld verdienen wollen. Sorry, bekommen wollen trifft es wohl eher.
Auch beschreibt sie beide Seiten des „berühmt seins". Ja, wo Licht ist, ist auch Schatten und je heller es scheint, um so mehr Schatten gibt es. Doch will man die Sonnenseiten des Lebens, muss man die Schattenseiten akzeptieren. Wer macht sich von den Jugendlichen darüber eigentlich Gedanken? Wer zeigt ihnen, worauf sie sich einlassen, was auf sie zukommt?

Vor allem aber, welche Rolle spielen gerade dabei die Medien?


Nachdem ich mich, im wahrsten Sinne der Worte, durch das Buch quälte, kam doch noch ein Lichtblick. Für mich das wichtigste und auch ernsthafteste Kapitel des Buches ist das Letzte. Gesellschaftskritisch benennt die Autorin zum Beispiel den Missstand zwischen Erwartungen und möglichen Leistungen von Angestellten. Die Anforderungen, die heute an Arbeitnehmer gestellt werden, sind überzogen und doch versuchen viele Menschen, diese zu erfüllen. Das Ergebnis:

Kollektives Burn-out

Gerade dieses Thema wäre es wert, genauer untersucht zu werden. Also Rebecca Niazi-Shahabi – ran an die Recherche.

Samstag, 11. Mai 2013

Teacher’s Guide

Stressbewältigung für Lehrkräfte

Bill Rogers
Aulis Verlag


Viele Jahre arbeitete Bill Rogers als Lehrer und in allen Bereichen der Bildung. Seminare, Dienstleistungen, Vorlesungen und Vortragsprogramme gehören zu seinem Alltag. Heute ist Rogers Berater im Ministerium für Bildung in Victoria. Als Autor ist er bekannt für seine Schriften zur Disziplin und Verhaltensmanagement. Seine Studien zur Stressforschung wurden ausgezeichnet. 2000 wurde ihm die außerordentliche Professur für Bildung an der Griffith University (Queensland, Australien) verliehen.

Sozialarbeiter, Erzieher und Lehrer stehen an der Spitze der Berufsgruppen mit den am meisten stressbedingten Arbeitsausfällen.


Gerade für Lehrer ist der berufliche Alltag oft nicht so einfach zu meister. Die SchülerInnen, die Eltern gar das Kollegium bereiten die Grundlagen für Stress und Ohnmachtsgefühle im Amt.

Bill Rogers benennt in seinem Buch die Ursachen von realem, alltäglichem Stress im Lehrerberuf. Er zeigt Wege, diesen zu entschärfen und ihnen zu entgehen. Stressfaktoren entstehen durch:
„Die täglichen Anforderungen wie Lehrplan/Bildungsinhalte, Unterrichtsplanung und Hausaufgaben, Folgegesprächen …, Disziplinprobleme, den Integrationsgrundsatz, die natürliche Anforderungen, die das Unterrichten heterogener Gruppen und differenziertes Unterrichten mit sich bringen.“

Er berichtet und analysiert Überzeugungen und Emotionen, Angst und Sorgen sowie Wut, die mehr als nur ein Frustgefühl ist.


Für den Autor steht zu Recht fest, dass ein positives kollegiales Klima Stress mindern kann. Fallbeispiele unterstreichen die Erkenntnisse. Immer wieder appelliert er an Kollegen und Vorgesetzte. Für Bill Rogers ist ein funktionierendes Team die beste Voraussetzung für einen stressgemilderten oder gar –freien Arbeitsalltag.

Ein großes Thema sind Verhaltensmuster, nicht nur der SchülerInnen.

 

Also ist der Lehrer selbst schuld an der Disziplinlosigkeit in der Klasse? So einfach macht es sich Rogers nicht. Für ihn ist ein umfassendes Konzept, wie Verhaltensmanagement, der Umgang mit verhaltensauffälligen SchülernInnen und schwierigen Klassen, Mentoring und besonders kollegialer Unterstützung ausschlaggebend. Mit aller Kraft kämpft er für ein ganzheitliches Schulkonzept im Bereich Verhaltensmanagement.

Beim Lesen konnte ich sie sehen, die LehrerInnen, die da meinten: „Der solle mal zu uns kommen, so einfach ist das nicht.“ Oder: „Das kann hier nicht funktionieren, wir haben ganz andere Rahmenbedingungen.“
Wirklich?

In der Öffentlichkeit ist der Lehrerberuf nicht mehr sonderlich geschätzt. Sprüche wie:

„Lehrer werden geboren, machen Ferien und sterben.“

halten sich hartnäckig.

Wenn Kinder und Jugendliche zu Hause von der Schule berichten, begegnen die Eltern oft (auch nicht unbedingt grundlos) mit Abfälligkeiten. Diese Ansichten werden schnell übernommen und in der Schule münden diese dann wieder in Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrpersonal. Andere wiederum interessieren sich überhaupt nicht für die Belange der Kinder und LehrerInnen. Wo soll dies dann bei den Kindern und Jugendlichen herkommen?

Doch wir haben nun kein 18. Jahrhundert mehr, wo LehrerInnen unbedingten Respekt erhalten. Rogers vertritt die Meinung: Respekt müssen sich LehrerInnen verdienen. Er zeigt, wie dies funktionieren kann . Dazu weist er auch auf die Grundregeln der im Pädagogikstudium gelehrten Prämissen auf: Achtung und Konsequenz. Mittels vieler Fallstudien vermittelt der Autor, wie es wirkt und macht Mut die Tipps umzusetzen.

Ja, schwierige Klassen und schreckliche Schüler gibt es.



Dies meint der Autor zu Recht und zeigt im Folgenden auf, wie auch diese gelenkt werden können.

Ich kann mich dem Fazit des Autors nur anschließen:


„Bevor wir uns dafür entscheiden, andere Menschen zu führen, zu unterrichten und zu betreuen, müssen wir zuerst in der Lage sein, uns selbst zu beherrschen und zu steuern – an guten und an schlechten Tagen.“


Dieses Buch sollte in allen Schulen nicht nur zum Lesen kursieren, sondern auch Grundlage dafür sein, die schulischen und kollegialen Bedingungen neu zu analysieren und auszurichten. Beispiele und Wege gibt es ausreichend.



Freitag, 12. April 2013

Das 1 x 1 für kleine Fotografen

 

Lumi Poullaouec Pearson Adison-Wesley

Lumi Poullaouec ist Grafikdesignerin, Hobbyfotografin und Schriftstellerin. Nach mehreren Jahren als Leiterin der Graphic Studio im Bereich Jugend-Press, arbeitet sie jetzt in der internationalen Kommunikationsagentur M6. Ihre Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen bringt sie in ihre Werke ein und kann so ihrer Leidenschaft für derartige Projekte erweitern.

Olaf, ein Rotfuchs, ist Fotograf. Auf seiner Entdeckungsreise wird er von seinem treuen Freund Gustaf, einer Grasmaus, begleitet und unterstützt. Zwei tierische Agenten, die uns durch die Welt der Fotografie führen.

Heute sind Fotos schnell geschossen, ob mit der Digitalkamera oder dem Handy. Wann aber begann eigentlich das Leben der Fotografie und was ist eine Camera Obskura? Olaf zeigt die wichtigsten Entwicklungen dieser Welt. Und dann? Dann sind Olaf und Gustaf schon bei den Grundlagen für ein gutes Foto. Sie machen auf die wichtigsten Regeln aufmerksam. Da ist zum Beispiel der Goldene Schnitt und der Fluchtpunkt, aber auch die Schärfentiefe, Blende und Belichtungszeit sind wichtige Themen. Ganz nebenbei erfährt der Leser die Bedeutung zu einzelnen Fachausdrücken der Berufsfotografen.

Olaf absolviert 9 Kurse. Jeder Kurs beinhaltet eine Aufgabe für eine spezielle Fotoaufnahme. Aufgezeigte Beispiele und die Tipps von Olaf sowie Gustav verdeutlichen die Abläufe und gewünschten Motive. Ob es sich um das Lieblingsdessert, Stadtansichten, in Szene gesetztes Spielzeug, Tier- oder Gruppenfotos oder gar um Gespenster handelt, in jedem Kurs werden wichtige Tipps für richtig gute Fotos gegeben. Am Ende eines Kurses können die so entstandenen Fotos in das Buch eingeklebt werden. Sind alle Kurse abgeschlossen, erhält der Fotograf von Olaf ein Diplom.
Das Buch ist an Kinder von 7 bis 14 Jahren gerichtet. Dies ist eine große Altersspanne. Sicher für alle interessant, doch auch ansprechend? 7 und 8jährige sollten, auf den Spuren der Fotografie von Älteren unterstützt und begleitet werden. Dagegen sehen 12 bis 14jährige dieses Buch, anhand der Aufmachung, sicher nicht mehr als eins der ihren an.
Klare Aufgaben sowie viele Fotos zum direkten Vergleich, erleichtern das Verständnis für die gestellten Aufgaben. Gleichzeitig motivieren sie dazu, eigene Aufnahmen zu machen. Die Illustrationen untermahlen hingebungsvoll die gewählten Themen.

Kinder und Jugendliche, die sich für Fotografie interessieren lernen durch dieses Buch, dass mehr nötig ist, um gute Fotos zu machen, als einfach nur draufzuhalten und abzudrücken. Durch das Durchführen der jeweiligen Kurse erhalten die LeserInnen einen Eindruck der Arbeit eines Fotografen sowie ein künstlerisches Verständnis für gute Fotos. Lumi Poullaouec schafft es, den Blick für das Motiv zu schärfen und zeigt gleichzeitig, wie wichtig es ist, sich bereits im Vorfeld Gedanken zum gewünschten Foto zu machen.


Die Webseite zum Buch http://www.olaf-fotograf.de/index.html bietet noch einige Extras für die jüngeren Leser.

Ein Fundus für Inspiration und gute Vermittlung von Hintergrundwissen.

Die Dramatisierung von Innenwelten im Film

Felicitas PommereningSpringer VS

Felicitas Pommerening beschreibt sich selbst als eine sehr ungeduldige Person. Das spiegelt auch ihr bisheriger Lebenslauf wieder. Sie ist Jahrgang 82, verheiratet, hat eine Tochter und lebt zurzeit in Mainz. Sie schreibt Bücher und versucht ihre Bestimmung zu finden. 2011 schloss sie ihre medienwissenschaftliche Doktorarbeit ab, die hier in diesem Buch vorliegt.

Felicitas Pommerening untersucht die Problematik der Innenwelt im Film und beweist, dass sich das Medium Film besonders für die Dramatisierung von Innenwelten eignet. So analysiert sie die Elemente Montage, Kamera, Licht, Musik und Produktionsdesign nach Wahrnehmung und Dramatisierung. Zur Verdeutlichung ihrer Beweisführung zeigt sie die unterschiedliche menschliche Wahrnehmung in verschiedenen Kulturen. Die interkulturellen Unterschiede und deren Auswirkungen im Film sind nicht in vollem Umfang möglich, jedoch mittels Analyse verschiedener Elemente nachvollziehbar.
Beginnend mit den Darstellungsformen in der Literatur, Malerei und filmwissenschaftlichen Theorien eröffnet Pommerening die Vermittlung von Innenwelten durch den Menschen als direktes Medium. Anhand der schauspielerischen Leistung analysiert die Autorin die Darstellung und die Wirkung der zu vermittelnden Innenwelten. Darauffolgend geht sie auf die verschiedenen filmischen Mittel gezielt ein. In ihrem endgültigen Fazit zeigt sie eine Lücke bezüglich der klassischen Drehbuchtheorien auf. „Ohne die Berücksichtigung weiterer Formen der Dramatisierungen von Innenwelten im Film sind die Handbücher dieser Mentoren unvollständig.“

Felicitas Pommerening analysiert zahlreiche Filme verschiedener Genre. Szene für Szene beweist sie, wie zu erwarten, ihre Ausgangstheorie.
Sowohl die Einführung in Grundlegendes zum Begriff Innenwelt, als auch der Exkurs in: der Mensch als Medium von Innenwelten sind sehr ausführlich und detailliert betrachtet. Meines Erachtens zu erschöpfend. Pommerening verliert sich in Einzelheiten. So beschreibt die Autorin zum Beispiel, welcher Darsteller oder Komponist einen Preis erhalten hat, oder wann bzw. womit eine Cutterin ihren Durchbruch schaffte. Dies ist nicht nur nicht relevant, sondern auch der Themensetzung unzuträglich. Ständiges zitieren beweist ihre Annahmen, bringt aber keine neuen Erkenntnisse. Der Sprachstil von Pommerening erscheint oft negativ, Darstellungen erfolgen immer wieder abwertend. Auch sind die ständigen Verweisungen auf bereits Erwähntes oder noch kommende Betrachtungen nervend, zumal diese sehr ungenau sind (weiter oben, später …).
Leider sind die eingebundenen Fotos von schlechter Qualität (zu dunkel, zu wenig Kontrast). Dieses werten die gut analysiert und beschrieben Filmszenen in ihrer Gesamtheit ab. Das Einbringen von zahlreichen englischsprachigen Zitaten erschwert zusätzlich den Lesefluss.
Sicherlich liegt mit dem Buch eine wissenschaftliche Arbeit vor und kein belletristisches Werk. Gerade deswegen erwartete ich einen gewissen Erkenntnisgewinn, der sich leider in keiner Weise einstellte. Sowohl vom Titel, als auch von der Inhaltsbeschreibung hält das Buch nicht was es verspricht.

Freitag, 29. März 2013

Mit digitalen Medien den Schulalltag optimieren


Sina Müller & Yasmin Serth

Verlag an der Ruhr


Sina Müller und Yasmin Serth – selbst leidenschaftliche Lehrerinnen – engagieren sich für die Einführung von elektronischen Lernplattformen an Schulen.
„Mein Bestreben war und ist es,“ so Yasmin Serth „die digitale Lebenswelt der Schüler mehr in den Unterricht zu integrieren.“

Müller und Serth beschreiben anfangs die Möglichkeiten des Einsatzes der digitalen Medien zur Organisation des schulischen Alltags. Neben der elektronischen Schultasche wird auch auf Anwendungen wie: TeacherTool, Notenrechner, E-Mail oder E-Learning eingegangen. Außer einer Tool-Beschreibung und Hinweisen zu notwendigen Vorbereitungsarbeiten wird auch der konkrete Ablauf beschrieben. Vorlagen zu bestehenden Anwendungen werden als Download zur Verfügung gestellt, vertiefende Links angegeben.

Das Thema „Rechtliches“ bearbeiten die Autorinnen sehr kurz. So finden sich Angaben zur Nutzung von freien digitalen Medien und dem Datenschutz hier. Dies ist sicher der sich schnell ändernden Rechtsprechung zu verdanken sowie dem Vorhandensein der Bestimmungen in den Schulen.

Der größte Teil des Buches befasst sich erwartungsgemäß mit der Vorbereitung des Unterrichts sowie konkreter Vorschläge für eine Aktivierung der SchülerInnen im Unterricht. Ob es sich um den Einsatz von Schulfernsehen, dem Nutzen und der Erstellung einer Schulhomepage oder den Vocablo (kleines Gerät zum Vokabeltraining) handelt, immer werden die entsprechend nötigen Medien angegeben, gefolgt von einer Kurzbeschreibung des Themas. Auch hier erfolgt die Beschreibung der Vorbereitungsaufgaben und eine Darstellung des Ablaufes. Besondere Vorschläge, wie zum Beispiel die Leinwandgespräche, stellen die Autorinnen auf der Homepage zum Buch zur Verfügung. So kann man sich diese nicht nur ansehen, sondern auch in den Unterricht einbinden.

Sicher kann dieses Buch nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Nutzung von digitalen Medien geben. Durch die Verbindung der jeweiligen Medien mit einem konkreten Unterrichtsbeispiel geben die Autorinnen mehr als Impulse. Sie animieren, das Eine oder Andere auszuprobieren und anzuwenden.

Die Anleitungen zu den aufgeführten Angeboten sind kurz gehalten. Hier muss sich der Leser vieles selbst erarbeiten. Auch ist durch die Schnelllebigkeit des Internets manches nicht mehr dort zu finden, wo es angegeben wurde. Das macht unsicher und bewegt eher dazu, die Anwendung nicht zu nutzen, was ich persönlich sehr schade finde. Gewünscht hätte ich mir hier und da auch eine Beurteilung zu den Anleitungen der angegebenen Software im Netz.

Bereits am Anfang wird darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Fotos eine Erlaubnis der Eltern benötigt wird. Diese Erlaubnis ist ebenso nötig, wenn mit SchülerInnen im Internet gearbeitet werden soll. Gerade dann, wenn etwas im Internet veröffentlicht wird. Dies gilt also besonders für die Nutzung von Communities. Leider wird darauf nicht mehr hingewiesen. Vielleicht gehen Müller und Serth davon aus, dass die SchülerInnen diese bereits privat nutzen, oder aber, dass die Kenntnisse über das Recht im Internet und Schule bei LehrerInnen vorhanden sind.

Die SchülerInnen mit Twitter bekannt zu machen und darüber außerschulisch zu kommunizieren birgt viele Vorteile. Einige haben Müller und Serth sehr gut beschrieben, weitere entstehen bereits beim Lesen, was allerdings Kenntnisse über die Community voraussetzt.

Leider werden Handys und Tablets an Schulen immer noch gern verboten. Hier sollte man die Gratwanderung zwischen Störung und Nutzen gehen lernen. Oft bietet eine gezielte Nutzung des Handys mehr als eine Auflockerung des Unterrichts. Es motiviert, zum Beispiel an jedem Ort zu jeder Zeit zu lernen. Vokabeln können wiederholt und gelernt werden, egal wo sich die SchülerInnen befinden – als auch oder gerade außerhalb des Unterrichts. Ebenso werden Quiz-Programme von Kindern und Jugendlichen immer gern „gespielt“, weil sie sich hierbei selbst testen können. Kein Anderer schaut zu oder bewertet, keiner lässt verletzende Bemerkungen fallen. So macht Lernen nicht nur Spaß, sondern ist auch noch effektiv.

Müller und Serth zeigen mit ihren vielen Beispielen, wie einfach es ist, die digitale Lebenswelt der SchülerInnen in den Unterricht einzubinden und sowohl das Lehren als auch das Lernen attraktiver und vor allem erfolgreicher zu gestalten.

Und doch: 

Eins hat mich irritiert. Auf die Handhabung von Speichermedien, –formate und –struktur wurde sehr genau eingegangen. Ebenso auf die Nutzung von E-Mail. Sollten unsere LehrerInnen dies wirklich immer noch notwendig haben?

Montag, 18. März 2013

„Das hat mir geholfen!“


Schwermetallvergiftung

Als Basistherapie bei chronischen Erkrankungen



Peter Jennrich

AURUM Verlag

Peter Jennrich ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Akupunktur. Sein Interesse gilt den chronischen Erkrankungen. Beobachtungen und Forschungen über viele Jahre hinweg bestätigen seine Aussage:


„Wer beginnt, nach den materiellen Ursachen für chronische Krankheiten zu suchen, der wird früher oder später auf das Thema Schwermetalle stoßen.“


Jennrich zeigt in seinem Buch, dass die Schulmedizin die Ignoranz zur Schwermetallvergiftung des menschlichen Körpers überwinden muss. Schwermetalle werden hauptsächlich mit der Zahnmedizin in Verbindung gebracht, ist jedoch nur ein Bruchteil der Umwelteinflüsse auf den Menschen. Bereits, wenn sie Medikamente nehmen, werden sie nicht umhin kommen Schwermetalle ihrem Körper zuzuführen. Denn die Tabletten enthalten zum Beispiel Großteiles Titan. Der Körper deponiert die Stoffe im Körper. Nur ein ganz geringer Teil wird wieder ausgeschieden. So kommt es nach und nach zu einer Anreicherung, die in ihrer Gesamtheit ganz unbemerkt, zu einer Vergiftung führt.

Hunderttausend Studien gibt es bereits in den medizinischen Datenbanken, die aufzeigen, welche Auswirkungen Schwermetalle psychisch und physisch auf unseren Körper haben. Zivilisationskrankheiten verlaufen meist chronisch und sind auf dem Vormarsch. Man bedenke nur die Themen Demenz, Schlaganfall und auch Krebs. Schwermetalle lösen chronische Entzündungen aus, verstärken bereits bestehende und behindern eine Heilung. Jedoch kann man Schwermetalle isoliert betrachten. Daher wahrscheinlich auch die Ablehnung der Schulmedizin begründet.
 

Interview mit Betroffenen

 

Der Autor führt anhand konkreter Beispiele die Wirkung von Schwermetallvergiftungen bei verschieden Krankheiten an. Betroffene berichten. In einem Interview, geführt von einem unabhängigen Journalisten, wird der Krankheitsverlauf und die folgende Änderung nach der Schwermetallausleitung im Zusammenhang mit einer Mineralienaufbaukur beschrieben. Diese Beispiele zeigen deutlich, was Schwermetallvergiftungen auslösen.

Die alternativmedizinische Schwermetallausleitung wird jedoch von der wissenschaftlichen Medizin abgelehnt. Wie so oft eine alternative Methode abgelehnt wird.


„Patienten mit chronischen Multisystemerkrankungen, wie SBS, MCS, EMS TE, FMS, CFS, werden oft von ihren Ärzten nicht ernst genommen, weil für diese Krankheiten ein Informationsdefizit besteht.“ http://www.csn-deutschland.de/aerzteinfo.pdf

Wollen wir nicht nur länger leben, sondern auch noch gesund sein?

Dann kommen wir an dem Thema Umweltverschmutzung und Schwermetallvergiftung nicht vorbei.

Peter Jennrich zeigt deutlich, dass wir unsere Lebensweise dringend überdenken müssen. Nicht nur in Heilung von Krankheiten liegt der Schwerpunkt, sondern auch im Umgang mit unserer Umwelt.

Das Buch ist gerade für Laien verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Anhand der angegebenen Quellen kann man sich intensiver mit dem Thema befassen.

Jennricht gelingt es aufzurütteln, zu sensibilisieren und klärt auf. Man kann nur hoffen, dass sich gerade auch Schulmediziner stärker mit dem Thema Schwermetallvergiftung befassen.


 

Sonntag, 17. März 2013

Bleibt locker, Leute!

Dagmar Geisler

dtv junior Verlag


Dagmar Geisler – 1958 geboren – studierte Kommunikations-Design mit dem Schwerpunkt Illustration und ist heute freie Autorin sowie Illustratorin. Ihre Zeichnungen finden sich nicht nur in ihren eigenen Büchern wieder, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt, auch entwickelte sie Cartoons für verschiedene Zeitschriften.

Zwei Freunde – Luis und Vincent – gehen gemeinsam in die Schule. Sie sind nicht nur Banknachbarn. Sie machen alles zusammen, verstehen sich fast ohne Worte, haben die gleichen Vorlieben und Interessen. Da kommen zwei Neue in ihre Klasse – Detlef und sein Freund Ritschie. Beide machen Luis das Leben schwer. Auf seine Kosten machen sie Witze, schikanieren ihn, wo sie nur können. Selbst Cleo, das einzige coole Mädchen der Welt, nennt ihn Weichei. Und noch mehr – nicht einmal zu Hause fühlt er sich verstanden. Jess und Julian sind viel älter als er und haben ihre eigenen Probleme und seine Eltern sind stark beschäftigt. Ist das nun sein Schicksal oder kann er es ändern?

Wer hätte gedacht, dass ich noch einmal Kinderbücher lese. Aber irgendwie hat mich der Titel des Buches aus der Ecke geholt. Mein Interesse galt gerade dem Thema Mobbing. Und soweit ist es ja nicht vom Inhalt des Buches entfernt.
Luis wird von den beiden Neuen geärgert und die ganze Klasse macht nach und nach mit. Also doch mein Thema, nur etwas abgeschwächter. Mit viel Einfühlsamkeit zeigt die Autorin, wie Luis seinen Peinigern entgegentreten kann. Misserfolge werden erkannt und Erfolge erzielt.

Dagmar Geisler schreibt mit einem ganz besonderen Schwung,

eindrucksvoll und nachvollziehbar. Jede Regung, jeder Satz ließ mich mit dem Helden der Geschichte leiden, kämpfen und lachen. Ihre Illustrationen sind außergewöhnlich, sie passen sich in den Text ein und ergänzen ihn. Das Buch wird im Gesamten zum Schauplatz der Gefühlswelt eines Jungens, in den Höhen und Tiefen seines Erlebens.
Parallelen erkennen? Nicht ausgeschlossen.

Die wichtigste Aussage des Buches:

Lass dich nicht unterkriegen und mit Unterstützung und ein wenig Glück bleibst du nicht das Opfer.
Leider ist das mit dem Glück im Hier und Jetzt meist so eine Sache, die nicht funktioniert. Trotzdem ist dieses Buch für Kinder empfehlenswert, auch wenn kein Mobbing besteht.

dtv Buchtrailer: Bleibt locker, Leute!

Mittwoch, 6. März 2013

Mit Whiteboards unterrichten

Das neue Medium sinnvoll nutzen

Jürgen SchlieszeitBELTZ-Verlag

Jürgen Schlieszeit – Gründer und Betreiber des ersten, deutschen Fachportals für interaktive Whiteboards www.myBoard.de, ist Lehrer, Medienpädagoge und Autor. Seine Intention: ein Umdenken im Handeln und Organisieren für den Unterricht zu erreichen, Mut zu machen, sich Neuem zu stellen und die Begeisterung für einen aktiven Unterricht mithilfe des Whiteboards weiterzugeben.

Interaktive Whiteboards sind nicht mehr nur schemenhaft, ein Gedanke an eine andere Unterrichtsführung, sie gehören mehr und mehr in den schulischen Alltag. Das digitale Klassenzimmer eröffnet große Chancen für das aktive Lernen.

Was soll ein interaktives Whiteboard überhaupt können? Oft ist schon diese Frage unklar. Neben den notwendigen finanziellen Mitteln werden dafür auch ausgebildete Lehrer benötigt. Nur so kann eine Implementierung gelingen und nachhaltige Nutzung erfolgen. Mut zum Umdenken, hofft Jürgen Schlieszeit anregen zu können. „Dieses Buch möchte Sie ermuntern, mit auf die Reise zu gehen und sich mit den Möglichkeiten, aber auch den Grenzen des interaktiven Whiteboards auseinanderzusetzen.“

Der Autor erschließt das Thema interaktives Whiteboard sehr umfassend.

Er beschreibt, wie die Planung der Anschaffung und Nutzung eines Whiteboards in der Schule angegangen werden sollte. Für Schlieszeit steht fest: Im Kollegium muss man dies miteinander planen, auch wenn es verschiedene Ansichten gibt.

Bei der Großzahl der sich auf dem Markt befindenden Boards kann nicht gesagt werden, dieses ist besser oder jenes hat mehr.

Sehr neutral beschreibt Jürgen Schlieszeit die vorhandene Technik, mit allen Möglichkeiten, Einzelheiten sowie Vor- und Nachteilen. Doch was für den Einen ein Nachteil ist, kann für den Anderen ein absoluter Vorteil sein.
Des Autors Tipp:

Ausprobieren sowie KollegInnen fragen, die bereits mit einem interaktiven Whiteboard arbeiten.


Doch die Planung bemisst nicht nur die Handhabung des Whiteboards. Ebenso müssen Faktoren betrachtet werden, wie: Standort, Lichtverhältnisse, welcher Beamer, Stromkosten, stationär oder flexible, höhenverstellbar und viele mehr.

Schlieszeit beschreibt die verschiedenen Technologien ebenso ausführlich, wie die unterschiedliche Software. Leider gibt es keine einheitlichen Standards, stellt er fest. So muss jeder für sich das optimale Gerät finden.

Auf der diesjährigen Bildungsmesse didacta in Köln konnte man die rasante Entwicklung in Soft- und Hardware sehen. Gerade bei der angebotenen Software und den Unterrichtsvorlagen gibt es ein enormes Wachstum. So findet man Materialien der Bildungsverlage zu den Schulbüchern, von den Boardherstellern oder auch Materialien von Softwarefirmen. Das Angebot wächst ständig, sodass für jeden etwas zu finden ist.

Mit dem Methodenbaukasten für die Arbeit am Board gibt Jürgen Schliezeit das Werkzeug für die Unterrichtsgestaltung an die Hand.


Schon beim Lesen eröffnen sich interessante Nutzungsmöglichkeiten und ergeben sich viel Ideen, Materialien für den eigenen Unterricht zu erstellen. Kleine Tipps machen dies nicht nur leicht nachvollziehbar, sie überzeugen davon, wie leicht es ist, attraktive und aktivierende Materialien zu gestalten.

Im Internet platzieren bereits LehrerInnen ihre erstellten Unterrichtsvorlagen und stellen diese allen zur Verfügung, wie zum Beispiel:


LehrerInnen haben mit dem Umstieg in die digitale Arbeit auch die Chance das Lehrerbild zu verändern. Das heißt, sie können zum Beispiel zulassen einmal von ihren SchülerInnen etwas zu lernen oder gar Fehler zu machen. Noch steht bei einigen das Bild: Ein Lehrer weiß alles und kann keine Fehler machen.

Mit seinem Buch hat Jürgen Schlieszeit eine geniale Grundlage geschaffen, um interaktive Whiteboards optimal zu installieren und gewinnbringend zu unterrichten.

Ein Buch, was sich jeder Einsteiger oder Interessierte zu eigen machen sollte!

 

Sonntag, 17. Februar 2013

PC fit mit Inga, Ivan und Igitt!


Für Kids ab 6




Margit Bauchinger, Alexander Maier, Peter Sykora
Cornelsen Schulbuchverlag - Veritas-Verlag

Margit Bauchinger, Alexander Maier – beide selbst Lehrerinnen – und Peter Sykora - er Seminarleiter und Referent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien sowie Referent an der PH Wien – haben zusammen die Reihe PC fit mit Inga, Ivan und Igit erarbeitet. Sie beinhalten Lernvorlagen für das 1. und 2. Lernjahr. Zu dem Schülerbuch gehört auch das Handbuch für LehrerInnen.

Die vorliegende Anleitung ist optimiert für MS-WindowsXP mit MS-OfficeXP. Einsetzbar ist es ebenfalls für Windows95, 98, 2000, ME sowie Office97, 2000.


Das ist der Nachteil von Computerbüchern: die beschriebene Technik und Software veralten sehr schnell.

Das Schülerbuch für das 1. Lernjahr beinhaltet:

·         Computergrundlagen

·         Anwendung mit Paint

·         Schreiben in Word

·         Der Einstieg in Powerpoint

·         Kleine Schritte ins Internet mit dem Internet Explorer.

Es gibt eine Lernziel-Kontrollseite (pro Thema) und eine Urkunde, wenn das gesamte Material durchgearbeitet wurde.

Spielerisch, mit vielen verschiedenen Farben und Methoden werden die Kinder an das jeweilige Thema herangeführt. So können sie malen, basteln und praktisch am PC arbeiten. Schritt für Schritt werden die Begriffe erklärt und durch die unmittelbare Handhabung gefestigt. Jede Seite baut auf das Vorhergehende direkt auf. Die SchülerInnen entdecken den Computer – nicht als Spielgerät, sondern als Hilfsmittel für viele Aufgaben.

Lernen die Kinder die Handhabung eines Programmes, so können sie dieses Wissen der nächsten Seite effektiv einsetzen und erobern sich damit komplexe Anwendungen. Mit dem Schülerbuch haben die Kinder sowohl ein Lehrbuch als auch ein Nachschlagewerk. Nach und nach werden die Aufgaben erledigt und damit das Schülerbuch weiter gefüllt. Eine wunderbare Methode, SchülerInnen mit allen Sinnen lernen zu lassen.

Die Auswahl der Programme und Aufgaben passt sich sehr gut in den Unterricht ein. Durch das Lernen des Paint-Programmes werden die notwendigen logischen Verknüpfungen der Befehle geschaffen und der Umgang mit Tastatur und Maus geübt. Bis zum InternetExplorer steigt der Anspruch, dass bereits gelernte wird ständig wiederholt. Das so erlangte Wissen sitzt. Es macht Spaß den SchülerInnen bei ihrer Entdeckungsreise zu begleiten und zu sehen, wie diese selbstständig ihr Wissen erweitern, durch eigenes Probieren und neues Aufspüren. Aufgaben für eine Computer-Olympiade runden das Ganze optimal ab.

Mit diesen Materialien wird es leicht gemacht, den Unterricht am Computer bereits in der 1. Klasse nutzbringend und begeisternd zu gestalten.


 

Mittwoch, 6. Februar 2013

Positive Pädagogik

Sieben Wege zu Lernfreude und Schulglück

Olaf-Axel BurowBELTZ Verlag

Olaf Axel Burow ist Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Kassel. Für ihn sind unter anderem Begabungs- und Innovationsförderung sowie Schul- und Organisationsentwicklung wichtige Forschungsschwerpunkte.

Bereits während des Studiums befasste sich Burow intensiv mit der kreativen Entfaltung des menschlichen Potenzials. Seine Motivation erhielt er schon früh, durch die eigene Schulerfahrung wollte er es anders, besser machen. Bei der Arbeit in Ferienlagern und internationalen Jugendherbergsprojekten sowie der außerschulischen Jugendarbeit konnte er die Defizite im Bildungsprozess entschlüsseln. Auch heute noch werden die Kinder und Jugendlichen in ihrem Bildungsprozess mehr behindert als gefördert.

Burow beginnt seine Ausführungen, warum das Glück aus unseren Schulen verschwand. Er stellt Bildungsreformen dar, wie die Illusion der Chancengleichheit oder das Lob der Disziplin. Auch sieht er die Überforderung der LehrerInnen. Der Autor beweist anhand von verschiedenen wissenschaftlichen Studien aus der Pädagogik, Verhaltens- und Hirnforschung, dass: „Bildung ist hier nur selten noch beglückende Erfahrung, aber immer häufiger bewusstloses Bulimie-Lernen, ein rasanter Parcours durch ein engmaschiges Netz von Prüfungen, das – wie der Frankfurter Erziehungswissenschftler Frank-Olaf Radtke schon früh bemerkte – zur Ø Inhaltsgleichgültigkeit × vieler Studierender beiträgt.“  
 

Als weiteres Übel sieht Burow die Benotung von SchülerInnen.

Zensuren haben eine sehr begrenzte Aussagekraft. Sie bringt keine Motivation zum begreifenden Lernen. Diese Art der Leistungsbewertung fördert oberflächliche Anpassung. Kreativität und echte Leistung wird zerstört.

Zurzeit wird in vielen Unternehmen händeringend nach Auszubildenden gesucht. Demgegenüber stehen 1000de Jugendliche ohne Ausbildung und Job. Sind sie alle wirklich nicht ausbildungsfähig? Und wenn ja – warum?

Der Demografische Wandel öffnet den Jugendlichen Möglichkeiten, wo sie sich entfalten könnten. Doch sie haben nie herausgefunden, wo ihre Stärken liegen, wozu sie sich eignen. So ist durch die Qual der Wahl eine Resignation entstanden. Die Jugendlichen reagieren mit Langeweile, Unlust und Demotivation. Eine entsprechend wertschätzende, kreative und fördernde Schulbildung könnte diesem entgegengehen. Lösungsorientiertes Lehren, nicht auswendig gelerntes und daherbeten von Fakten sowie Gesetzmäßigkeiten.

Wie kommt das Glück nun wieder in die Schulen hinein? Immer wieder kommt er auf eine offene Umgebung (kreatives Feld) und auf den authentischen Lehrer zurück. Gut ausgestattete Räume, mit moderner Technik und nach neuen Methoden, ist kein Garant für guten Unterricht.

Ob Montessori, Birkenbihl, Hüther, Gatto und viele andere mehr, alle kamen wie Burow zu der Überzeugung: „Das Sitzen in schlecht ausgestatteten Räumen mit vorwiegend frontalunterrichtlicher Belehrung erwies sich im Nachhinein als verlorene Zeit.“

Schulglück durch Lernen im Flow
Der Flow Kanal
Oder wie Gerald Hüther es auszudrücken pflegt: „Wir lernen nichts, was nicht unter die Haut geht.“ Auch hier setzt Burow an.

Olaf Alex Burow zeigt anhand verschiedener bereits umgesetzter Konzepte, dass das Schulglück hier und heute existiert.

Lehrer sollen die SchülerInnen nicht unterhalten.

Sie sollen sie begeistern, sollen das Interesse wecken. Dies geht am besten, indem sie ihnen den Raum für kreatives und eigenständiges Lernen ermöglichen. „Wertschätzung, Wohlfühlen und bedingungslose Zugehörigkeit zu einer unterstützenden Gemeinschaft sind Grundbedürfnisse.“ Schon daran sieht man, wo Lehren ansetzen muss.

Burow brennt für die Vision, das Schulglück zurückzuholen. Seine Begeisterung trägt mit jedem Wort, mit jedem Beispiel die Botschaft nach außen. Wie Gerald Hüther (Roadshow „Lernlust statt Schulfrust“ Januar 2013) ist er überzeugt, es geht auch durch kleine Schritte, eine Oase des Lernens zu entwickeln. Wir müssen die Schritte nur gehen.

Burow schreibt sehr detailliert. Seine Ansichten sind belegt und nachvollziehbar. Ein Manko – manche ellenlange Sätze. Daher nicht immer einfach zu lesen, aber sehr gut zu verstehen.

Die vom Autor dargestellten Beispiele sind leider noch nicht so zahlreich, wie man es sich wünschen könnte. Doch

sie machen Mut

den Weg zu gehen, unseren Kindern und Jugendlichen eine wirkliche Zukunft zu ermöglichen. Wir brauchen mehr Potenzialentwicklung, mehr Kreativität. Wahre Innovationen in unserer Gesellschaft sind sonst unmöglich.

Sonntag, 3. Februar 2013

Professionelle Webtexte

Handbuch für Selbstständige und Unternehmer


Michael Firnkes
Professionelle WEBTEXTE
Michael Firnkes
HANSER Verlag

Michael Firnkes ist Blogger mit Leib und Seele. Er machte sich mit der Arbeit im Internet selbstständig und betreibt mehrere Seiten. Auch ist er an verschiedenen Blogs beteiligt – wie: http://www.meinstartup.com oder http://www.topkonto.de/.

Er schreibt nicht nur, er zeigt wie es geht. Seit einem Jahr betreibt er die Seite http://www.blogprofis.de, welche einen starken Anziehungspunkt für Blogger und Texter darstellt. Er stellt sein Wissen, zur Vermarktung von Blogs und Webseiten als Alternative zu den herkömmlichen Medien, zur Verfügung. Er bezeichnet es als: „… leicht zu bedienendes Sprachrohr des World Wide Web“. Auf BlogProfis.de teilt er Erfahrungen mit Machern von semi- und professionellen Weblogs sowie Corporate Blogs mit allen, die es interessiert.

In seinem Buch geht es, um mehr als „nur“ Texte für das Web zu verfassen. Mehr als das Übliche, wie zum Beispiel: Wie muss ein Text aussehen, welche stilistischen Mittel setze ich ein oder die vorherige Recherche und den Pressekodex. Natürlich sind dies auch Themen des Autors. Doch ausgehend davon, das das Web als Medium anders funktioniert als herkömmliche Printpublikationen, ist der Umfang dieses Ratgebers erheblich ausführlicher. Inhaltlich geht es von der Onlinerecherche und den optimalen Inhalten über die grafische Gestaltung bis hin zur Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Firnkes unterteilt das Schreiben von Webtexten erst einmal in Theorie und Praxis. Immer wieder betont er die Punkte: Emotionen wecken, authentisch sein und vor allem aber Mehrwert.

Mehrwert muss ein Text für den Leser aufweisen, keine Worthülsen oder gar leere Versprechungen. Mit vielen Beispielen unterstreicht er seine Ausführungen, definiert Pro und Kontra. Von anderen lernen: „Nicht ‚klauen‘, sondern inspirieren lassen lautet hierbei die Devise“, das stellt er in den Vordergrund.

Für professionelles Schreiben, in den digitalen Medien, wird der Mut zur eigenen Meinung benötigt. Die Angst, nicht fehlerlos zu sein, oder auch sein Wissen zu vermitteln, mit den Gedanken danach überflüssig zu sein, kann man überwinden.

Firnkes selbst ist „… ein Verfechter des Teilens von Informationen jeglicher Art“ und sein Erfolg gibt ihm recht.


Welche Methoden sind nutzbar, damit der Leser erreicht wird? Ob grafisch aufbereitete Absätze, Zwischenüberschriften, Gastartikel oder Interviews, der Autor beschreibt Wirkung und Nutzen. Wichtig ist: „Informationen sowie Lösungen einfach nur vorsetzen war gestern, die Kunden daran beteiligen ist heute“.

Sein letztes Kapitel befasst sich allein mit Strategien für Onlinemarketing und SEO. Auch wenn er im gesamten Buch auf die Auswirkungen von Überschriften und Zwischenüberschriften sowie Keywords hingewiesen hat, hier erläutert er ausführlich, wie sie mit ihren Texten gefunden werden können. Kommentieren, weiterleiten, empfehlen, liken oder teilen, das Weitergeben von Inhalten ist das Ziel. Er zeigt anhand von Google und diverse Tools, wie die Texte optimal promotet werden können. Auch gibt er Einblicke in Dos und Don’ts der Webkommunikation.

Was mich ein wenig amüsierte, ist der Datenschutzhinweis. „Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen, Verfahren und Darstellungen …“. Allerdings macht dies wieder einmal sehr deutlich, wie wichtig es ist, die digitalen Medien und das Internet nicht als rechtsfreien Raum zu betrachten.

Michael Firnkes schreibt leicht verständlich. Soweit es ihm möglich ist, lässt er Fachwörter außen vor oder er erklärt genau, was damit gemeint ist.

Kurzweilig und anregend sind seine Ausführungen, anschaulich seine Beispiele und nachvollziehbar die Vorschläge und Hinweise.
Ob Freiberufler oder mittelständiges Unternehmen, jeder findet sich hier wieder und findet Anregungen. Es ist wahrlich ein Ratgeber, ein Nachschlagewerk.

Fünf von fünf Sternen – einfach nur zu empfehlen!


 

Montag, 28. Januar 2013

Dresden zum Weitererzählen


Von Kaffeefiltern, Drachenbooten und verbogenen Hufeisen


Andrea Golinski

Leseempfehlung von DRESDENEINS

Books on Demand GmbH


 Andreas Golinski ist freier Journalist und Medienpädagoge. Über seine Firma go4media - Studio im St.-Benno-Gymnasium Dresden - bietet er unter anderem Projekte in den Bereichen TV, Social‑Media und Sprachen an. Er schreibt für verschiedene Agenturen und wirkt als Autor.

Andreas Golinski liebt seine Heimatstadt Dresden. Diese Liebe möchte er mit seinem Buch weitergeben.
So berichtet er über praktische Erfindungen wie den Kaffeefilter und berühmte Musiker wie Friedrich Schiller. Er beschreibt architektonische Kunstwerke, die einerseits genial, andererseits als moderne Architektur die Geister scheiden. Golinski widmet sich einer Emanzipation in Rot und Grün genauso herzlich wie der Eierschecke, eine der Dresdner Köstlichkeiten. Kennen Sie eigentlich den Hintergrund des Pflaumentoffels?

Neben der Führung anhand der geschichtlichen Ereignisse ist der Autor auch in Sachen Aufklärung zu Ost und West oder im Besonderen über das Tal der Ahnungslosen unterwegs.


Das Ampelmän(n)chen
Sachlich und journalistisch ist das Buch perfekt, obwohl der Autor gerade darauf keinen Anspruch erhebt. Und doch: Was mir fehlt, ist die Begeisterung. Die glühende Begeisterung, die der Autor seiner Stadt entgegenbringt. Dem Leser, der sich die Geschichten und Beschreibungen erschließt, sollte eine flammende Botschaft entstehen – „das muss ich mir anschauen“ oder „da muss ich unbedingt hin“.
Außergewöhnlich und genial finde ich die Angabe der Koordinaten für die beschriebenen Orte. Folgt man ihnen, so kann man Dresden mit seinen vielen verschiedenen Facetten kennenlernen.

Dresden? SO müssen Sie es erlebt haben.